Distribution – Verteilung

Es finden ja jeden Mittwoch und Sonntagabend Gottesdienste auf dem T.E.C.T.-Campus statt und in jedem der Gottesdienste wird die Möglichkeit einer Geldsammlung „Offering“ angeboten.

Während eines Liedes geht tanzend und geordnet jeder nach vorne, um etwas in den Klingelbeutel zu geben – von hinten beginnend.

Zwei bis Vier Gelegenheiten zum Geben und jeder geht, bei fast allen Gelegenheiten

Wir haben uns ja schon immer gefragt, warum und wofür das gut sein soll? Denn zum einen haben die Leute ohnehin kaum Geld – dürfen das auch schon in den eigenen Gemeindegottesdiensten jeden Sonntag 2-4 Mal wahrnehmen und was soll bitteschön damit finanziert werden?

Vor einiger Zeit wurde dann genau das erläutert. Dies Geld dient dazu, in der Weihnachtszeit den bedürftigen Personen / Familien, die auf dem Campus leben, ein Essenspaket zu überreichen – sie zu beschenken. Eine sehr, sehr gute Idee!

Fast so war die Aktion angedacht – noch ein wenig Öl dabei

Ein Komitee wurde eingesetzt, welche zum einen die Bedürftigkeit feststellen sollte und zum anderen, für wie viele Personen / Familien das Geld reichen würde, um dann den Einkauf und die Verteilung vorzubereiten. Bei der öffentlichen Nennung des Komitees erfuhr Christina, dass sie ein Teil dessen ist! Na, eine Idee, was wohl Christinas Aufgabe in dem Komitee sein könnte? Ein Tip: Die Nennung wer Bedürftig ist, ist nicht der Grund!

Nun ja – wir sind weiß – aber nicht „auf der Brennsuppn dahergschwomma“ – wie man in Bayern so schön sagt!

Schon vorher beschäftigte uns die Frage, wer ist denn bedürftig? Denn was wir wahrnehmen bedeutet, dass hier fast alle unter diesem Stichwort leben. Nach hiesigen Wertungen ist bedürftig, wer sich höchstens eine Mahlzeit am Tag leisten kann, manchmal nicht mal das regelmäßig. Unsere Frage war, warum nur sie ein Geschenk erhalten sollen. Was ist mit denen, die vielleicht nicht am Hungern sind, bei denen es jedoch finanziell auch sehr knapp ist? Klar, es ist schlicht und ergreifend eine Frage der Finanzierung ….

Das schwebte uns vor – aber größere Portionen

Wir haben gemerkt, dass uns das nicht mehr losgelassen hat und haben uns gefragt: Was wäre, wenn jeder der Fambule (Campusfamilie) ein solches Weihnachtsgeschenk erhalten könnte? Was wäre dafür nötig – wäre das machbar?

So haben wir uns informiert, um wie viele Menschen es denn geht, die zur Campus Familie gehören? Was beinhaltet ein solches Essenspaket und was wären die Preise dafür? Also mit welcher Summe müsste man rechnen?

Beim Einkaufen im Laden

Es sind um die 160 Personen, die zur Campusfamilie gehören – Studierende – Dozenten – Mitarbeiter und deren Familien.

Ein Essenpaket sollte aus Reis, Öl und Gewürz (Brühwürfel) bestehen und wenn es noch reicht, dann ein paar Zwiebeln dazu.

Ein 50 Kilo Sack Reis kostete ca. 650.000 Leones und würde für ca. 12 Personen reichen. Jetzt hatten wir eine Idee und Vorstellung und stellten offen die Frage: Wäre es nicht toll, wenn jeder der Campusfamilie ein solches Essenspaket zu Weihnachten erhalten würde? Und vielleicht gibt es ja neben Zwiebeln auch noch Tomaten?

Beim Einkaufen

Schon nach kurzer Zeit durften wir dankbar feststellen, dass Gott offensichtlich die Frage bewegt hat und wir nun in der Lage sind, aus der Hypothese Fakten zu schaffen.

Ein Teil der gesamten Menge

Jede Familie, jede Person auf dem Campus wird nun vor Weihnachten ein Essenspaket für die Feiertage erhalten – Reis – Maggi – Öl – Zwiebeln. Niemand wird an Weihnachten einen leeren Magen haben. Wir können nur staunend und dankbar daneben stehen und uns freuen, erleben zu dürfen, wo Gott drin steckt und was er für Möglichkeiten hat!

Der Transport eines Teileinkaufes

Tenki – vergelt´s Gott! Was uns immer wieder eindrücklich berührt, ist die Freude der Sierra Leoner, wenn Sie etwas Anerkennung, Wertschätzung oder Geschenke bekommen. Solche kindliche, begeisterte Freude ist einfach beschämend und schön zugleich!

Eine der Familien
Ein Teil der Studentinnen

Nachtrag: Wir hatten, wie bei anderen Aktionen auch, darum gebeten, nicht genannt zu werden und es „geheim“ zu halten. Denn zum einen ist die Idee nicht auf unserem Kompost gewachsen, zum anderen sind mehr als nur wir daran beteiligt und zu guter Letzt hat es auch was mit Selbstschutz zu tun. Es kann Ansprüche wecken und wäre nicht hilfreich.

Aber Geheimnisse und Sierra Leone das geht nicht zusammen. Wer hier hilft, pfeift es von den Dächern – das ist einfach so, tue Gutes und rede darüber. Deshalb tun sie sich auch so schwer und schauen uns mit großen Augen unverständlich an, weil sie das überhaupt nicht einordnen können, das niemand davon wissen soll und nicht genannt werden möchte.

So kam dann am nächsten Tag unsere Haushaltshilfe auf uns zu und bedankte sich ausführlich für das „Weihnachtsgeschenk“ – es wurde ihr im vertrauen gesagt – nur ihr ….

Nun ja drei Tage später schrieb ein Student an Christina:

„Good morning mum. Mum wiht a heart of joy am expressing my thanks for the December gifts. As a Student wiht a family on campus this is actually a big help for me. My prayer for you mum is for the Lord to keep you safe and sound.“

"Guten Morgen Mama. Mama mit einem Herzen der Freude bedanke mich für das Dezembergeschenk. Als Student mit einer Familie auf dem Campus ist das wirklich eine große Hilfe für mich. Mein Gebet für dich Mama ist, dass der Herr dich beschützt und segnet."

Ein Teil der Studenten

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