In Memorian

Manch eine/r hat es schon mitbekommen. Ralf war gerade für eine Woche in Deutschland zu Gast. Ein junger Mann ist im Alter von 23 Jahren an Krebs gestorben und Ralf hat die Beerdigung übernommen.

Wir kennen Jannis seit fast zwanzig Jahren – bereits als Kind, besuchte er regelmäßig die Gemeinde. Durch unsere Jugendarbeit in der Christusgemeinde war und ist es immer wieder ein großes Vorrecht mitzuerleben, wie sich Wege von Kindern und Jugendlichen entwickeln – wie sie von Gott ergriffen werden und sich auf Gott einlassen, ihm ihren Lebensweg anvertrauen.

Jannis 16.06.1999 – 16.09.2022

Einer davon war Jannis. Schon immer interessiert an Gott – Christsein und Gemeinde. Ihn interessierten Menschen – er unterhielt sich gerne mit allen und jedem einfach über alles – ja, er konnte einem Löcher in den Bauch fragen. Dabei war er liebenswert und höfflich. Er war hilfsbereit und übernahm gerne auch Verantwortung.

Seine Leidenschaft war Jesus (Gemeinde), gleich gefolgt von Musik (machen und singen) ob alleine oder mit anderen – das liebte er. Natürlich hat er auch manch andere (merkwürdige) Leidenschaften wie den 1. FC Köln oder Formel 1 – nun die (Un)tiefen eines Menschen sind unergründlich.

Er war gerade im Abitur, welches er im Sommer 2019 abschließen wollte, um dann Gottes Berufung zu folgen und Theologie zu studieren.

Da erhielt er die Diagnose Krebs – es sieht nicht gut aus – Chancen auf Heilung ungewiss. Das Abi hat er dennoch gut geschafft.

Jannis war und wurde zu einem Kämpfer – immer und immer wieder – er ließ sich nicht unterkriegen. Gott hatte ihn berufen – ihm die Zusage gegeben: „Lebe“!

Als Jannis fast vier Jahre später verstarb, war das furchtbar – unfassbar. Wir alle haben uns ein Wunder gewünscht – geglaubt – vertraut – Gott kann – er will. Und doch standen wir dann am Donnerstag 29.09. vor seinem Grab und mussten ihn gehen lassen – Abschied nehmen – loslassen.

Trauerhalle Troisdorf Waldfriedhof

Nach unzähligen Therapien – Operationen – Aufenthalten in Krankenhäusern – ständigen Höhen und Tiefen war er am Freitag 16. September 2022 aus dem Krankenhaus Essen nach Hause in die Familie gebracht worden. Nur ein paar Stunden später ist er dann nach Hause geholt worden. Die Familie war da – sie konnten die besonderen letzten Augenblicke gemeinsam gehen – was für ein Geschenk.

Jannis hatte sich gewünscht, dass Ralf ihn – wenn es denn dazu käme – beerdigen sollte. Doch mit unserem Auswandern wurde dann der Wunsch bei Jannis nicht mehr laut – obwohl immer noch da.

Als es dann soweit war, war allen klar: wir sollten es so machen und Gott gefiel das anscheinend auch, denn alles klappte. So konnte Ralf die Beerdigung von Jannis leiten.

Es hat wunderbar geklappt – alles hat ineinandergegriffen – als wäre ein Regisseur dahinter – als würde ein Rädchen in das nächste laufen. Es war der Tag, wie Jannis ihn sich gewünscht hat. Viel Musik – Nachdenkliches – Trauern – Lachen – Gemeinschaft – Grillen – Feiern – Austauschen. So viele haben das wirklich werden lassen – was ein beeindruckender und gesegneter Tag über ein bemerkenswertes Leben – mit einer gelebten Berufung!

Ja genauso empfinden wir es. Jannis hat seine Berufung von Gott angenommen! Trotz der Krankheit sollte er leben – im Leben bleiben – ringen – kämpfen – er tat es – eindrucksvoll – für viele Menschen war er ein echtes Vorbild und Zeugnis in seinem Glauben und Vertrauen an Gott.

Seine Berufung war für Gott zu leben – mit seinem Leben Verkündiger der großen Liebe Gottes zu sein. Durch sein Leben auf Gott zu weisen und aufmerksam zu machen. Und bei Gott – das hat er!

Wie sehr er Gott vertraute – für Gott lebte – an Gott festhielt – vor allem in den 3,5 Jahren unter Leiden – Behandlungen – Einschränkungen – Sterben – was für ein Vorbild – ein Zeugnis für Gott!

Es war dieser Jesus / Gott  – der ihn liebte – ihn trug – ihn stärkte und ihn ein ums andere Mal ermutigte die Berufung anzunehmen!

Ja, bei Gott, Jannis hat seine Berufung angenommen und sie gelebt!

Natürlich, wie gerne hätten wir erlebt und gesehen, und wie haben wir gebetet und vertraut, dass Gott das Wunder der Heilung tut.

Nun gilt es zu erkennen und festzuhalten: die Berufung Gottes an Jannis war genau für diese Zeit, ohne das Jannis es wusste oder irgendjemand sonst es ahnte.

ein Lied das er gerne gesungen hat

Wir sind tief ergriffen von diesem jungen Mann und seinem Zeugnis. Der seine Berufung angenommen hat – ohne zu wissen, wie sie aussieht – nicht kirre daran geworden ist und sie bis zuletzt gelebt hat. Danke Jannis! Wir brauchen Menschen wie ihn, die uns selbst in den dunkelsten Stunden des Lebens deutlich machen: Es gibt einen Gott der liebt, Wert gibt, Hoffnung macht und selbst im Leiden und Sterben eine Zukunft anbietet

Bloggen auf WordPress.com.

%d Bloggern gefällt das: