Nachdem die Anmeldephase für das neue Semester am TECT weitgehend vorüber war, konnte es nun in der vergangenen Woche losgehen.
Alle Lehrkräfte begannen das Semester mit einer Mitarbeiter-Klausurtagung. Montag und Dienstag trafen sie sich in der Kapelle – hörten theologische Vorträge – hatten geistliche Gemeinschaft – lernten sich kennen – tauschten sich aus und bereiteten vor, was am Donnerstag stattfinden würde – die Eröffnungsfeier des neuen Semesters und der Unterrichtsbeginn in der darauf folgenden Woche.

Alle Gebäude waren noch mal frisch gestrichen worden – die Klassenräume sogar von innen – der Rasen frisch gemäht und Bäume und Pflanzen getrimmt – alles für Donnerstag – wo die neuen und alten Studenten zu einem feierlichen Akt mit dem Dozenten und Mitarbeitenden erwartet wurden.
In dieser Eröffnungsfeier wurde fröhlich gesungen. Die Studenten leiteten den Gesang. Die neuen Studenten wurden in der Collegefamilie begrüßt und willkommen geheißen.

Dann wurde das gesamte Dozentenkollegium namentlich vorgestellt – jeder musste aufstehen und die Studenten konnten hören und sehen, welche Dozentin / Dozent für welchen Fachbereich zuständig ist.

Alle Dozenten wurden vorgestellt? Nein – eine Dozentin wurde ausgelassen – aber keine Sorge – nicht vergessen.
Nach all den Begrüßungen und organisatorischen Hinweisen wurde der Schwenk zur weißen Missionarsfamilie gemacht – „die ihre Komfortzone verlassen haben, um die Menschen in Sierra Leone und besonders hier am TECT zu unterstützen“.
Das ist schon interessant, es begegnet uns in fast jeder Gemeinde etc. – als so besonders empfinden wir es oder uns gar nicht. Interessant, dass auch manche aus Deutschland uns diesen Eindruck vermitteln. Ehrlich, es reicht schon, jedes Mal in der ersten Reihe oder auf dem Podium sitzen zu dürfen.

Als Christina letztens auf dem Markt war und eine Einführung durch eine einheimische Freundin erhalten hat, meinte eine ältere Verkäuferin: „Die starren Sie alle an, weil sie eine helle Hautfarbe haben, so als hätten sie noch nie jemand Weißen gesehen!“ und meinte damit die umstehenden Menschen. Christina meinte daraufhin nur: Ja ich weiß, ich bin weiß und das kann ich leider nicht ändern!“
Wie auch immer – wir wurden also in der Eröffnungsfeier mit einigen Worten von vorne begrüßt und sollten dann beide etwas von uns erzählen. Warum Ralf das immer machen muss, wundert ihn selbst – er ist ja nicht der mit Lehrauftrag – sondern Beiwerk. Aber von Anfang an schlich sich bei jedem Gespräch mit Präsident und Rektor die bestimmte Einladung ein, dass auch für Ralf eine pastorale Aufgabe gefunden wird. Damit meinen Sie einen Gemeindedienst oder auch das Unterrichten am College oder eine Arbeit als „Campuspastor“. Es ist für die Menschen hier tatsächlich schwer zu verstehen, dass ein Pastor auch mal nichts macht – also abseits von 4-5 Stunden Autofahren täglich – Wäsche waschen – Essen zubereiten – Einkaufen – Tanken – usw. – naja, das macht hier auch kein Pastor, sondern entweder Angestellte oder die Ehefrau. Von daher ist es immer wieder interessant, die unterschiedlichen Wünsche – Vorstellungen und Erwartungen wahrzunehmen.

Nach einer einstündigen Predigt, einigen organisatorischen Daten und der Verabschiedung ging es direkt nach draußen, um vor dem Eingang ein Gruppenfoto zu fertigen. Fotos sind hier sehr wichtig. Bis wir alle beisammen hatten, dauerte es eine Weile. Warum – weil die einzelnen schon irgendwo eigene Fotos von sich oder mehreren machten!

Damit war das Semester eröffnet und ab Montag geht der Studienbetrieb los. Wahrscheinlich denken nun die meisten, Christina kann nun sagen, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit sie welche Fächer mit wie vielen Studenten wo unterrichtet? Ja das dachten auch wir – aber small small.
Auf Nachfragen beim zuständigen Kollegen erhielt sie bis Sonntag keine Antwort oder Unterlagen. Aber Frau ist ja smart – sie wusste, dass es für die Studenten einen Aushang mit dem theologischen Studienplan gibt. Also ging sie am Sonntagnachmittag schließlich rüber zum Office und tatsächlich hing dort ein Plan. So wusste sie schließlich am Abend vorher, dass sie am Montag drei Stunden in einem Fach unterrichten wird. Nun sind nur noch die Anzahl der Studenten und der Ort (Unterrichtsraum) ein Geheimnis. Aber auch das wird noch gelüftet werden – right in time.

Das wird für Christina eine aufregende Woche und hier wird sie zum ersten Mal wahrnehmen können, welcher Art von Unterricht – Durchführung und Inhaltlich – möglich und angemessen ist. Wir beten um Gottes Geleit und einen guten Start!