It´s raining again …

Gleichzeitig mit dem Fest am Ende des Ramadan hat es doch tatsächlich angefangen zu regnen – Mitte April geht es damit los.

Da braut sich was zusammen

Am Vorabend zum Zuckerfest zogen Wolken auf, die immer schwarzer wurden – auch der Wind nahm zu und brachte heftige Böen. Wie gesagt – Wind ist gut – er zirkuliert die Luft und gibt das Gefühl von etwas Kühle. Doch das täuscht und ist leider nicht wirklich so.

Mitten in der Nacht fing es heftig an zu stürmen – donnern – blitzen und schütten – die Welt geht unter!

Durch unsere immer offenen Fenster und den starken Wind wird es auch im Haus feucht – wir wollen es nicht fließend Wasser nennen – aber eine Prise Wasser auf dem Bett beim Schlafen weckt einen schon. Also aufstehen, alle Fensterlamellen so gut es geht dichter machen, die Vorhänge komplett zuziehen (die jedoch immer wieder hochgepustet werden) und sich über den durchziehenden Wind freuen.

Nach heftigem Regen sieht die Jui Road dann so aus – viele Pools unterschiedlicher Größen und Untiefen

Ein Gewitter hier ist erlebnisreich – sehr laut – tiefschwarze Nacht – Donner, Blitze und Wetterleuchten bis sich dann alles in einem heftigen Regenguss entlädt. Das dauert über einen längeren Zeitraum und ist echt laut. Doch diese Art Lautstärke ist interessanter Weise nicht unangenehm. Es erinnert an einen vorbeifahrenden ICE – lautes Brausen, jedoch dauerhaft.

Innerlich hofft man dann, dass alle Türen dem standhalten, va. dass das Garagentor geschlossen bleibt und nicht bei dem starken Sturm aufgeschlagen wird. Eine weitere Hoffnung ist, dass auch das alte, rostige Wellblechdach hält. Direkt unter dem Mangobaum knallt nicht nur bei Sturm so manche Mango auf das Dach und klingt wie der Einschlag einer Kanonenkugel – sollte man geschlafen haben, sitzt man nun senkrecht.

In dieser Zeit möchte man kein Taxi Bike nehmen

Man könnte meinen, dass so ein Gewitter eine reinigende und kühlende Wirkung hat. In der Tat ist die Luft sauberer und der Himmel blauer. Sogar das Dach vom Nachbar leuchtet wieder blau. Doch abgekühlt hat es sich nicht, sobald der Wind weg ist, ist die heiße Temperatur wieder fühlbar da und die Luftfeuchtigkeit von 100% ändert sich nicht.

Es ist tatsächlich wie uns angekündigt wurde: der April ist der von der Hitze her unangenehmste Monat. Mitte / Ende März hat es begonnen und so ist es den ganzen April über geblieben – kaum Wind – kein Sinken der Temperatur unter 27 Grad und die Luftfeuchtigkeit ständig zwischen 90 – 100 %. Die aufgeheizten Räume tun ein Übriges …

Ausweichmanöver können in die Hose gehen

Schlafen ist uns nur mit Ventilator möglich, die Klimaanlage funktioniert nicht richtig und macht bei den stets offenen Lamellenfenstern auch keinen Sinn. Aber der Ventilator hilft dann doch ein wenig. Leider steht und fällt dieser mit dem öffentlichen Stromnetz (EDSA oder wie Ralf sagt ÄTZEND). EDSA hat sich nun fast durchgehend verabschiedet. Wenn EDSA mal vier Stunden am Stück da ist, kann man das feiern ….

So überleben der Kühlschrank und wir tagsüber sowie abends (bis 22 Uhr) mit dem Generator, entweder mit unserem eigenen oder dem des Campus. Das jedoch läuft immer nur stundenweise mit langen Pausen – aber in der Nacht ist auch dieser nicht mehr an – zu laut – zu teuer.

So versuchen wir bis 22 Uhr einzuschlafen. Hast du schon mal versucht unter Druck (ich muss jetzt schnell schlafen, sonst ..) einzuschlafen? Nicht hilfreich! Oft stehen wir dann gegen 23-24 Uhr gewässert und klebrig auf, um im Wohnzimmer die nächste Zeit zu verbringen, denn dort ist es durch den Durchzug immer ein wenig kühler – vielleicht kommt ja EDSA doch noch vorbei … – meistens nicht. Wenn aber doch, dann husch, husch ins Körbchen und versuchen zu schlafen. Kurz und gut, die Nächte sind kurz und selten mit Schlaf gesegnet. Aber wir haben ja bald drei Monate Winterschlaf (im kühlen deutschen Sommer) – Gott sei´s getrommelt und gepfiffen. Ja, im Moment ist es echt anstrengend – aber wie war das noch mit dem Ponyhof und ja … wir schaffen das!

Bei dauerhaftem und starkem Regen geraten die Berge in Bewegung – besser gesagt der Schlamm und bahnt sich seinen Weg über Wege – Häuser und Straßen – hier auf die Hauptstraße nach Freetown. Wenn dieser Schlamm dann aushärtet – ist es äußerst anstrengend diesen „Beton“ weg zu bekommen (macht von offizieller Seite ohnehin kaum jemand) und dann sind das richtige Stolperfallen – also ganz langsam fahren.

Als uns letztens versichert wurde, dass das Wetter bis Ende Mai so bleiben soll, war das schon ein Schlag in die Magengrube – oweia – noch mal ein ganzer Monat – mal sehen, wir hoffen, beten – legen Vliese aus, dass diese Stimmen nicht Recht behalten und nun ja, die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.

3 Antworten zu „It´s raining again …”.

  1. Da hast du vollkommen recht – jetzt ist es echt unangenehm – seit mitte / Einde März – das schlaucht – jetzt kommt so langsam der Regen – also wahre Ergüsse und heftigste Gewitter – begleitet mit heftigem Wind – das bewegt die Luft aber kühlt nur kaum was ab und am nächsten Tag ist es wieder furchtbar drückend und schwül – jetzt zählen wir die Tage nach D …

    Eine unverbindliche Frage an Euch beide – habt ihr zufällig noch einen Platz im Auto zur Bergfreizeit frei – evtl. suche ich noch einen`?
    LG Ralf

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    1. Avatar von Beate Ehrenstein
      Beate Ehrenstein

      Einen Platz haben wir noch, wir nehmen nur Christa mit😀

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      1. Prima – dann frage ich nach, ob der Platz noch gebraucht wird und gebe euch dann Bescheid – ok – also bitte erstmal reservieren – Danke 🙂
        Lg Ralf

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