Der erste von drei Terms für Nathanael liegt nun bald hinter ihm. Nach den aufregenden ersten Wochen, was die Kleiderordnung betraf, ist nun Ruhe eingekehrt. Er darf kommen mit dem was wir besorgt haben – leichte weiße Poloshirts (dry shirts) mit Logo der Schule – leichte blaue Hosen – schwarze Sneakers und ab diesem Jahr nun auch Weste und Krawatte.

Das Krawattebinden beherrscht er inzwischen fast besser als Ralf, dessen Affinität für Halswürger kaum von gegenseitiger Begeisterung geprägt war, ist und sein wird! Gibt es in der Ewigkeit eine Kleiderordnung oder Krawattenpflicht??
Die ersten Tage und Wochen waren für Nathanael ziemlich fordernd, so alles auf die Reihe zu bekommen und im Alltag anzukommen. Am Ende eines jeden Terms werden Tests geschrieben. Die Lehrer wollen sehen, wo ihre Schützlinge stehen, um dann zu überlegen, wie diese die Abschlussprüfungen im Juni gut meistern können. Geht ja auch immer um Reputation. Da die British International School Freetown eine Schule ist, die mit englischen Instituten zusammenarbeitet und akkreditiert ist, sollte möglichst jeder bestehen und die Abschlüsse sollten vorzeigbar sein.

Im Midterm break (Herbstferien) haben Nathanael und Ralf erst einmal zwei Übernachtungen am Meer verbracht – einfach mal raus und alles fallen lassen. Die Kalender von Christina und Nathanael sind nicht kongruent und Christina hat einfach zu viel um die Ohren – so haben wir uns entschieden, es diesmal ohne sie zu machen.

Die einzige Zeit, wo eine Woche lang möglich ist gemeinsam weg zu sein, ist Weihnachten. Dann werden wir als Familie Urlaub machen.
Der erste Term für Nathanael nähert sich nun also dem Ende, geht bis kurz vor Weihnachten und schließt mit einer Prüfungsphase.

Die Klassenlehrer von Nathanael haben Angebote gemacht, damit die Schüler sich konkret auf die Jahresabschlussprüfungen vorbereiten können. Diese werden ja direkt von England Cambridge erstellt und ausgewertet. So ist es für die Lehrer nicht möglich, in irgendeiner Form … Einfluss auf das Abschneiden der Schützlinge zu haben. Was ja auch richtig ist, hier aber – was wir von den anderen Schulen hören – oft eine Frage des Geldes sein kann.

Nun haben die Soziologie- und Mathelehrer angeboten, im Anschluss an den offiziellen Unterricht noch eine Stunde dran zu hängen. Mathe Montag – Mittwoch – Donnerstag und Soziologie am Dienstag. Das ist ein super Entgegenkommen der Lehrer, weil es die Möglichkeit zum Verstehen und direkten Kontakt mit dem Fachlehrer bietet und die Anzahl der willigen Schüler gering ist. Das Angebot ist freiwillig und so sind nicht alle 11 Schüler aus Nathanaels Klasse dabei – er schon.

Wir sind dankbar über diese Möglichkeit, die auch Nathanael schätzt und hilfreich findet. Allerdings ist es dann ein noch längerer Tag. Morgens um 7 Uhr aus dem Haus und abends gegen 16.30 Uhr zurück. Da leidet dann schon mal die Konzentration. Nun hat er sich entschieden, montags und dienstags länger zu gehen und erstmal abzuwarten, was das bewirkt. Wir sind stolz, dass er sich darauf einlässt und er es gut macht!
