Predigen und Mehr

Wir waren kaum in Sierra Leone angekommen, als Christina schon gefragt wurde, ob sie bei einem Jugendtag ein Thema übernehmen würde. Da das Seminar online stattfinden sollte, war es gut möglich dem zuzusagen.

Zwei Wochen später machte sich Christina zudem auf den Weg nach Makeni, wo sie eingeladen war, Sprecherin bei einer Singles-Konferenz zu sein. Ein Tagesausflug, der gut klappte, auch wenn die Anzahl der Teilnehmer überschaubar war.

Weitere Anfragen zum Predigen sind da und Christina muss immer gut abwägen, was ihr möglich ist und was nicht.

So waren wir an einem Sonntag in Lunsar in einer kleinen Pfingstgemeinde, damit sie dort predigte. Es war ein Kinder Thanksgiving Gottesdienst. Das bedeutet im Grunde Fundraising. Die Kinder üben Bibelverse und Lieder ein, um sie an diesem Sonntag vorzutragen. Eltern und Familie sind eingeladen und quittieren die Leistungen ihrer Kleinen mit Geldgeschenken. Das Geld geht in die Gemeindearbeit.

Holzgerüst – Blechdach – Planen

Es ist eine nette kleine Gemeinde in ganz schlichten Verhältnissen – eine sogenannte Blechkirche: Lehmboden, Holzstangen und Wellblechdach. Aber fröhlich, laut und von Gott begeistert. Bunte Tücher, chinesische Papierlampions und eine Diskokugel als Deko. Feine goldbemalte Ledersesselthrone für die VIPs des Gottesdienstes (Apostel, Pastoren, Leiter).

Die Kleinen haben gut vorgetragen und es ist immer wieder erstaunlich, wie viel sie auswendig können. Das wird dann von den Besuchern mit Geld ins Körbchen honoriert.

Wir wurden auserkoren, für die beiden „Opponenten“ das gesammelte Geld zu zählen

Anderes ist dann aber wieder so befremdlich, dass es uns Ausländer eher abstößt. Wenn Personen mit Geld ausgelöst werden sollen. Wenn einzelne Kinder gegeneinander antreten und man zählt, welches Kind mehr Geld gesammelt hat. Das empfinden wir für die Kinder eher schwierig und generell ein komisches Verständnis von Gottesdienst-Inhalten. Kein Wunder, dass beim Verlierer die Tränen flossen.

Aber hier gehört es zur Kultur – das machen alle Denominationen so und ist normal – damit müssen wir leben …

Christina wurde angefragt, die Predigerin bei einer Hochzeit im Januar zu sein. Auch am T.E.C.T. durfte sie nun – natürlich kurzfristig – zweimal die Mittwochabende auf Krio predigen. Da kommen gut und gerne zweihundert Menschen zusammen, die meisten sind keine Christen, und das ist schon eine Herausforderung und Ehre zugleich.

Regelmäßig – einmal im Monat – darf abwechselnd einer von uns in unserer Gemeinde, der Peace Baptist Church, predigen.

Christina hat im letzten Jahr begonnen auf Krio zu predigen bzw. Referate zu halten und das wird begeistert aufgenommen und honoriert. Das alles zeigt: Sie wird mehr von den Hiesigen akzeptiert und weniger als Fremdkörper wahrgenommen.

Predigen und Beten in Krio wird hier sehr dankbar aufgenommen

2 Antworten zu „Predigen und Mehr”.

  1. Krio ist wohl eine Mischform aus Englisch und der Landessprache.

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    1. Ja das ist es – allerdings sind dann noch anleihen von Französisch und anderen afrikanischen Sprachen enthalten – so ist es jedenfalls für mich nicht einfach aus all dem was rauszuhören – manches klappt – Tina ist da viel besser – aber auch sie hat und kommt an Grenzen. vor allem wenn die Einheimischen unter sich sind oder Anekdoten erzählen – we got lost 🙂

      ES tut uns Leid zu hören, dass Dirk´s Zustand sich verschlechtert – wir beten und hoffen, dass es sich einpendelt. Das ist für keinen von Euch leicht – alle Leiden auf unterschiedlichen Leveln und oft passieren die blödesten Mißverständnisse. Wir bleiben dran im Gebet für Euch – gebe Euch Kraft – Geduld – Liebe und viel Verständnis immer wieder einen guten Weg in all den täglichen Aufgaben und Momenten zu finden. Gott ist bei Euch – er sorgt und trägt

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