Ein erster Tag

Christina steht meist schon zu nachtschlafender Zeit auf – wegen der Zeitumstellung hier bereits gegen 2.30 Uhr, um Zeit mit Gott zu verbringen – Kaffee zu trinken und den frühen Wurm zu fangen.

Als Ralf dann gegen 6.30 Uhr dazukam, waren fast die kompletten Koffer schon geleert und eine der Tonnen stand bereits im Wohnzimmer. In den Tonnen lagern wir während unserer Abwesenheit die Sachen ein, die wir nach unserer Rückkehr gerne wieder vorfinden wollen.

Die Tonnen kommen dann in einen separaten Raum neben der Garage zu welchem nur wir die Schlüssel haben. Der Raum ist rundum stark gesichert – einzig, wenn man das Wellblechdach abhebt, wäre der Zugang möglich. Da aber die Tonnen nicht gerade handlich und gefüllt auch recht schwer sind, war es diese schleifende Geräusche, die deutlich machten, Ralf befindet sich nicht mehr im Träumeland.

Hier im Büro liegen alle Laptops, Handys, Ipads und Akkus, die wir mitnehmen konnten – vielen Dank und nun kann Mum Christina wieder Weihnachtsmama spielen

Nun wurden die restlichen Koffer und dann auch die Tonnen entleert und verstaut. Alle Kleidung wieder in die Regale gelegt; Kabel verlegt; Elektrische Geräte angeschlossen und und und. Jetzt hatten wir auch wieder unsere kleinen Akku-Ventilatoren.

Am Vormittag tauchte EDSA wieder auf und so konnten wir uns immer mal ein bisschen abkühlen lassen. Dennoch ist es wieder ungewohnt, in diesem feuchtfröhlichen Klima unterwegs zu sein. Wobei die Temperaturen im Moment recht annehmbar sind, außer man bewegt sich oder arbeitet.

Da EDSA da war, funktioniert auch das Campus-Internet und wir hatten die Möglichkeit, online zu gehen. Am Morgen hatte Ralf das Solar wieder angeschlossen und als gegen 11 Uhr der Strom weg ging, schalteten wir auf Solar. Im Moment ist es überwiegend bewölkt, hat es genug aufgeladen? Wie lange wird es reichen? Wann kommt EDSA zurück??

Mitten in Freetwon – so kann das schon mal aussehen

Gegen 8.30 Uhr kam Amadu, um Geld für die Batterie abzuholen und selbige einzubauen. Währenddessen räumten wir weiter aus und ein. Gegen Mittag war das Auto zurück und fertig, so machten wir uns auf den Weg zum ersten Einkauf für das Wochenende. Es hatte die ganze Nacht und auch jetzt durchgehend geregnet – teils richtig heftig, sodass Autofahren nur ganz langsam sicher ist. Bei solchem Ergüssen reicht allein der kurze Weg vom Geschäft zum Auto um pitschnass zu werden.

Nach dem Resteessen und einer kurzen Pause – nun ja, wir bekamen Besuche oder meldeten uns zum Rapport beim Rektor – machten wir uns alle auf den Weg nach Waterloo. Die Familie wollte selbige unbedingt wieder komplettieren. Also auf, Pinsel abholen! Wie wird er reagieren? Will er mit oder lieber dort bleiben?

Als wir auf dem Gelände der Familie Cambpell fuhren, bei der wir ihn gelassen hatten, kam er schon an. Er hatte möglicherweise das Auto erkannt (gehört) – Tiere sind in so was ja phänomenal.

Und siehe da, er war ganz aus dem Häuschen – freute sich sehr, uns zu sehen – lief von einem zum anderen und brauchte echt etwas Zeit, bis er sich beruhigte.

Er ist deutlich gewachsen und sah gut gepflegt aus. Er hat abgenommen. Das lag aber auch daran, dass er sich die ersten drei Wochen überwiegend versteckt und (fast) nichts gegessen hatte.  Es hat länger gebraucht, bis die Familie sein Vertrauen gewann und er sich auf sie einließ. Sie haben großartige Arbeit geleistet und wir sind sehr dankbar dafür.

Als Pinsel merkte, wir gehen zum Auto, war er an unserer Seite – er wollte mit! Für Familie Campbell und auch deren Hunde (drei Stück) war es nicht leicht, ihn aus dem Rudel zu entlassen und Pinsel wird sie sicher auch vermissen. Gerade die belgische Schäferhündin Lilly war in seinem Alter und die beiden ein tolles Gespann.

Definitiv will ich mit!!

Wir werden noch mal hinfahren, hallo zu sagen und der Familie unseren Dank bringen. Frau und Kinder sind nämlich noch in den USA und wir haben ihnen etwas von Haribo mitgebracht.

Nach wie vor war EDSA nicht da. Bevor wir allen Solarstrom verbrauchen, wollten wir nun am Abend die Zeit mit dem Generator überbrücken.

Nun ja, was soll man sagen, auch der Generator funktionierte nicht – also kein Strom. Den Rest Solarstrom wollten wir lieber nutzen, wenn wir alle geduscht haben, im Bett sind und die Ventilatoren zum runterkühlen brauchen. So der Plan und umgesetzt. Um 20 Uhr waren alle im Bett und Solar an. Während zwei schon friedlich schliefen, schaltete der Dritte die Solaranlage geben 22.30 Uhr aus – die meldete sich, dass sie fertig habe. Also ab jetzt die kleinen Akku-Ventilatoren, aber da es nachts etwas runterkühlt (23/24 Grad) und der Regen auch Wind mitbringt, ist es gut auszuhalten.

Und natürlich ist Christina gleich gefragt – erfuhr sie kurz vorher