Bank(un)wesen

Wie sagte Berthold Brecht dermaleinst: „Bankraub: Eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“

Wir haben uns des Öfteren über die doch eher hohen und mehrfachen Gebühren bei Abbuchungen und Überweisungen unserer Bank in Sierra Leone gewundert.

Bei Abhebungen wird ein einmaliger Verwaltungsaufwand fällig und abgebucht. Bei einer Überweisung aus dem Ausland werden hier immer drei Beträge abgebucht – Bankgebühr – Steuer und noch eine Steuer. Das ist so üblich. Alles zusammen sind wir da immer mit guten 40-50 Euro dabei.

Aus diesem Grund überweisen wir in der Regel selten und wenn immer etwas größere Beträge auf unser Konto in Sierra Leone – um weniger Gebühren zu zahlen.

Bei Auslandsüberweisungen gibt es zudem die Möglichkeit anzugeben, wer die Kosten für die Überweisung tragen soll. Drei Varianten gibt es: Der Empfänger, der Absender oder Beide teilen sich die Gebühr. Also jede Seite nimmt sich … die Hälfte der Gebühr.

Wir haben vermehrt den Eindruck, selbst wenn wir bei unserer Bank in Deutschland angeben, die gesamten Gebühren in Deutschland zu übernehmen, berechnet und bucht die hiesige Bank dennoch ihre Gebühren ab …

Nun war es so, dass eine Überweisung eintraf und wieder dafür die drei obligatorischen Abbuchungen vorgenommen wurden. Diesmal war allerdings noch eine vierte Abbuchung darauf – deutlich höher als bisher über 50 Euro. Ahäm?

So machte sich Ralf auf den Weg zur Bank, um sich den Sachverhalt vom Manager erklären zu lassen. Das alles hat seine Richtigkeit, meinte dieser. Das eine sind die Gebühren pro Überweisung oder Buchung. Das andere sind die monatlichen Gebühren für den Gesamtbetrag, der auf dem Konto geführt wird – also für Kontoführung und dass die Bank das Geld verwaltet.

Das bedeutet, so Ralf, dass man doppelt zahlt, oder? Also zum einen beim Eingang der Überweisung und dann nochmal monatlich?! Nein nein, so kann man das nicht sehen …. Richtig man zahlt jeden Monat für die bereits besteuerten etc. Beträge – so würden wir es mit aller Vorsicht deuten.

Wie auch immer, so ganz schlau und überzeugt war Ralf immer noch nicht. Also fragte er am Sonntag eine Dame der Gemeinde, die in einer Bank arbeitet nach ihrer Meinung und Erläuterung.

Ja das ist so, jede Buchung kostet Gebühren und einmal im Monat wird eine zusätzliche Gebühr fällig. Aber warum dann so hoch?

Es handelt sich um einen Prozentanteil von der Summe, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Konto liegt.

Also wenn wir kurz vor Ende des Monats kaum noch was auf dem Konto haben, dann sind die monatlichen Gebühren niedrig? Ja, genau so ist es!

Wieder was gelernt, also jeden Monat prüfen und kurz vor Ende zusehen, dass kaum Geld auf dem Konto ist. Besser ist das – ihr Profis!