Update Jeremiah

Hatten wir mit Jeremiah gerade in der vorlesungsfreien Zeit, aber auch schon vorher relativ kontinuierlich Kontakt und Treffen, so war ab Mitte Januar von ihm gar nichts mehr zu sehen und hören.

Wir wussten, er machte sich auf den Weg, um die Familie in den Provinzen zu besuchen, wollte aber Ende Januar wieder zurück auf dem Campus sein.

Im Februar nahm er Kontakt zu uns auf. Er war überfallen worden und kam knapp mit dem Leben davon. Da er die Angreifer kannte, wollten sie ihn erwürgen und im Sumpf loswerden. Die Wunden konnte er Mitte März noch zeigen. Er sieht es als Gottes Eingreifen, dass er bis heute lebt. Ihm wurden das Diensthandy und sein privates geklaut sowie ein größerer Geldbetrag, der als Hochzeitsgeschenkt gedacht gewesen war.

Er hat Anzeige bei der Polizei gestellt. Sie brauchten seine Aussage und Anwesenheit – er durfte die Gegend also erstmal nicht verlassen. Er konnte die drei jugendlichen Täter gut beschreiben. Also was dauert denn da so lange? Sie wurden zwar am selben Abend festgenommen, dann nutzten sie jedoch das geklaute Geld, um den Polizeichef vor Ort zu bestechen und kamen prompt frei.

Die Verbrecher auf freiem Fuß und nun mußte Jeremiah sich erklären. Jeremiah wandte sich daraufhin an den District Offizer und der nahm sich der Sache an.

Die drei Straftäter wurden wieder eingesammelt und der Prozeß gemacht. Sie treten eine mehrjährige Haftstrafe an. Der korrupte Polizeichef ist degradiert worden und muss ein Drillcamp für Polizeianfänger als Fortbildungsmaßnahme besuchen. Jeremiah ist entlastet und frei zu gehen.

Die Handys sind weg und auch das Geld bekam er nicht zurück. Alles weg und wird er nie wiedersehen.

Nun Anfang März ist er wieder auf dem Gelände und konnte seine Geschichte erzählen. Manchmal fragen wir uns, in welchem Film wir gerade sitzen – denn zum einen sind das keine Ausnahmegeschichten und zum anderen ist das alles so bizarr, dass wir uns das mit unserem Background kaum vorstellen oder glauben können.

Am Ende kann man nur danke Gott sagen, dass Jeremiah noch lebt, auf freiem Fuß und wieder auf dem T.E.C.T. Gelände ist.

Jeremia beim reinigen der Panels

Aber auch da warten die nächsten Herausforderungen. Bisher hat er bei einem Verwandten auf dem Gelände gewohnt. Dieser heiratet und Jeremiah muss ausziehen und sucht eine neue Bleibe. Eine die bezahlbar und bewohnbar ist. Beides gar nicht so einfach. Die Vorschläge die man hier bekommt, sind zum Teil …. also auch hierfür ist Gebet gefragt. Durch den Raubüberfall hat er mehr als einen Monat Zeit verloren. Seit der Hochzeit ist er nun ohne Bleibe, schläft irgendwo draußen auf dem Campus oder gelegentlich bei einem Freund und hofft, bald etwas zu finden.

Unsereiner wäre ob solcher Situationen furchtbar durcheinander und in Sorge. Hier ist es für die meisten relativ selbstverständlich – spontan, chaotisch, kurzfristig, übergangsweise – total normal.

Er hat nun was in T.E.C.T. Nähe gefunden und dafür ist er und wir dankbar!