Bundeskonferenz BCSL

Im Vorfeld der Bundeskonferenz hatte es mächtig Bewegung und Diskussionen gegeben. Es war im Gespräch, die Satzung und damit das Wahlverfahren zu ändern. Zudem wurden über die hauseigene Whatsapp Gruppe gravierende Änderungen im „Rentensystem“ mitgeteilt. Wenn ein Pastor in Rente geht, muss jede Gemeinde des Bundes sowie jeder andere Pastor einmalig einen festen Betrag zahlen, der dann demjenigen zugutekommen soll, der in Rente geht.

Bin dabei

In diesem Jahr muss jeder Pastor und jede Gemeinde mehr zahlen als bisher – ab sofort. Auch das sorgte für Gesprächsstoff. Wir durften so manche Diskussion auf Whatsapp verfolgen und Stimmungen in Gemeinden und bei Menschen wahrnehmen. Die Stimmung war teilweise geladen.

Aufgrund der Verdoppelung des Teilnehmerbeitrages zur Bundeskonferenz hatte sich eine ganze Reihe Pastoren und Gemeinden abgemeldet. Eine Teilnahme war ihnen aus finanziellen Gründen nicht möglich. Der Rest machte sich am Mittwoch Ende Februar auf den Weg nach Lunsar.

Die Fraktion der Peace Baptist Church

Auch Christina machte sich auf den Weg, gemeinsam mit den beiden anderen Vertretern der Peace Baptist Gemeinde. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, wo genau sie eine Herberge finden würde.

Das Zimmer, das sie bei den Blockseminaren nutzen durfte, war belegt. Angedacht war ein Hotel etwas außerhalb, deshalb wollte sie den Motorradhelm mitnehmen. Da das Auto jedoch mit 6 Personen plus Gepäck voll beladen war, musste der Helm zu Hause bleiben.

Als sie ankam, war sie sehr positiv überrascht: Sie wurde doch tatsächlich in einem der Neubauten auf dem Gelände untergebracht. Einquartiert im selben Haus mit dem EBMI-Repräsentant Magloire, mit anderen ausländischen Gästen und der Präsidentenfamilie. Wow – ein Novum! Das bedeutete ein eigenes Badezimmer mit funktionierendem Waschbecken, Dusche und Toilette samt fließendem Wasser sowie im Zimmer Ventilator und Klimaanlage. Was manch einem selbstverständlich erscheint, ist hier extrem selten. Danke! Die Frau des Präsidenten war so liebevoll, dass sie sogar jede Nacht heißes Wasser in der Thermoskanne bereitstellte für einen frühen Morgenkaffee (3.30 Uhr). Christina war sehr dankbar.

Die Konferenz war wie immer spannend und interessant. Kurz vorher wurde mitgeteilt, dass der Donnerstag ein Tag des Fastens und Gebetes sein würde.

Feierliche Eröffnung

Das Programm war vielfältig. Wie überall dauern die Begrüßung und Vorstellung der Honorationen ewig – wichtige Menschen sitzen exponiert vorne und werden ausgiebig gewürdigt. Da tut unsereinst sich nach wie vor schwer. Wie gesagt, dass ist hier überall üblich u n d d a u e r t. Es gab Bibelarbeiten, Sitzungen, Gebet und Gesang und dazwischen auch immer wieder Zeiten von Begegnung und Pausen.

Der Hauptredner für die Bibelarbeiten kam extra aus Liberia, dem Nachbarstaat. Dort ist er Rektor des Baptistischen Theologischen Seminars, ein hochkarätiger und wissenschaftlicher Mann Gottes, gleichzeitig nahbar und bescheiden. Christina genoss seine drei Bibelauslegungen zu 1. Kor 15, 53-58. Das Thema und Jahresmotto der BCSL lautet in diesem Jahr: Serving God faithfully with the Spirit of Grace (Gott treu dienen im Geist der Gnade.)

Interessant war, dass entgegen aller Erwartungen keine neue Satzung verhandelt und verabschiedet wurde. Das Wahlprozedere bleibt also wie es ist und der bisherige Präsident wird seine Amtszeit nächstes Jahr beenden. Allerdings drängt die aktuelle Leitung nun scheinbar auf das russische Modell (Medwedew – Putin). Mal sehen, ob das aufgeht. Die BCSL bleibt ein Gebetsanliegen. Es ist dabei schön zu sehen, dass etliche Pastoren und Gemeinden für den Prozess gezielt und regelmäßig beten. Auch unsere Gemeinde steht regelmäßig in der Fürbitte dafür ein.

Christina hat die Zeit neben den Programmpunkten zu Begegnung und Austausch genutzt. Einige ihrer BTS-Studenten waren da. Auch die Oosterloos (niederländischer Missionar in Rente mit einheimischer Frau) in der Nachbarschaft hat sie besuchen können.

Auch Christina kam zu Wort

Da Pastor Abu schon am Samstag zurück fahren wollte, fragte Christina vorsichtig bei der Leitung an, ob das auch für sie in Ordnung wäre. Schließlich war Besuch aus Deutschland bei uns, der am Sonntag zurück fliegen musste. Christina wollte sich gern noch verabschieden. Sie erhielt die Genehmigung ohne Probleme – was sie sehr freute. So machten die drei Peace Baptist Delegierten sich am Samstagnachmittag auf den Rückweg nach Jui – gen Heimat, während die Konferenz ein Fußballturnier ausrichtete und abends ein Bibelquiz mit Jugendlichen der BCSL veranstaltete. Außerdem gab es ein festliches Diner mit der Überreichung von Auszeichnungen.

Auch Austausch und Gemeinschaft durften nicht fehlen

Pastor Abu mußte bereits am Samstag fahren, weil er für den Gottesdienst am Sonntagmorgen verantwortlich war. Da es der erste Sonntag im Monat war, wurde auch das Abendmahl ausgeteilt. Döhrings sollen dabei möglichst immer mitmachen – durch Gebete und Musik.  

Der Gottesdienst und die Abschlussveranstaltung der Konferenz in Lunsar waren am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr zu Ende. Manch einer kam an dem Tag nicht mehr nach Hause – zu unberechenbar ist „public transport“ in Sierra Leone.

Dann bis zum Blockseminar im April