Maiah hat mit seinem Team (alle waren Studenten zu dieser Zeit) eine Schule in dem Dorf Wubangea übernommen. Nachdem die Regierung diese Schule nicht unterstützt hat – bzw. den Lehrern keine Gehälter überwiesen hat, sind daraufhin die Lehrer weggeblieben, auf der Suche nach bezahlter Arbeit. Als keine Lehrer mehr da waren, wurden auch die Schülerzahlen immer weniger – wozu auch?!

Maiah stammt aus dieser Gegend. Er ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und hat dort die Schule besucht – Gott erfahren – wurde versorgt und hatte ein Zuhause. Danach wurde ihm von anderer Seite ein Studium finanziert, welches er vor einem Jahr erfolgreich abgeschlossen hat. In seinen Besuchen „daheim“ (Waisenhaus) wurde er dankbar und erkannte: Seine Aufgabe wird sein, ebenfalls Waisen ein Zuhause und Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen. Gott hatte ihn selbst versorgt und das wird nun seine Berufung für andere.

So übernahmen er und seine Freunde immer mal wieder teilweise den Unterricht an der „verlassenen“ Schule. Einfach so, ohne Geld – das was sie hatten – Lesen – Schreiben – Rechnen – Bibelgeschichten erzählen. Sie gründeten eine Organisation (AOOP) und halfen, wann immer sie Geld zusammenlegen konnten, mit Kleidung, Schuhen und Schulmaterial.
Die Dorfgemeinschaft notierte den Einsatz und war den jungen leidenschaftlichen Leuten sehr dankbar. „Wollt ihr nicht die Schule übernehmen? Ihr könnt Gebäude und Grundstück haben mit allem was darauf und drinnen ist!“
Nach einer Zeit von Gebet und Prüfen, „Ja wir machen das!“

Uns war wichtig, dass sie alles vertraglich festhielten. Ralf wurde immer wieder mal Zeuge von hemdsärmlichen Absprachen und blumigen Versprechungen und am Ende kam es zum Bruch und alles war umsonst. Deshalb warnte er: Bitte haltet Übereignung und Absprachen in einem Vertrag fest. Das wurde so gemacht.
Die Schule und das Dorf bekamen Hoffnung. Mittlerweile sind die Kinder und deren Eltern allesamt zurück und die Schule hat mittlerweile 280 Kinder. Sie hat einen guten Ruf und das Team um Maiah macht einen richtig guten Job dort.
Ohne Lehrer keine Schule. „Wenn ihr gute Lehrer halten wollt, müsst ihr diese bezahlen und zwar so, dass sie nicht den Wunsch haben woandershin zu wechseln, wo sie mehr verdienen und bessere Möglichkeiten haben“, das war unser Tipp!
Maiah hat große Träume und Wünsche. Auch die Dorfgemeinschaft hat nicht wenige – und wie das hier so ist, am besten alles gleich und sofort! Wie auch immer, mit Unterstützung klappt das ganz gut, wobei eben nicht alles möglich ist – jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt. Also small small.
Bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung war alles, was Rang und Namen hatte, eingeladen: Bürgermeister, Landrat und Schulamt. Alle bezeugten mit deren Unterschrift die Rechtmäßigkeit dieses Übergangs.

Nach einem Jahr nun meldet sich plötzlich das Schulamt. Es meint, sie werden jetzt die Schule übernehmen und alles soll so verlassen werden, wie es nun ist. Es waren etliche Verbesserungen und Neuerungen an der desolaten Schule vorgenommen worden ….. Was ist den mit den vertraglichen Absprachen und wieso jetzt – können die das einfach so machen???
Nach vielen Gesprächen und etlichen Terminen stellte sich heraus, dass die Schule vor langer Zeit auf dem Grundstück von Maihas Mutter gegründet wurde. Als sie verstarb wurde Maiah ins Waisenhaus abgegeben. Der Onkel verkaufte daraufhin Grundstück und Schule an die Methodisten, mit der Auflage die Schule zu gewährleisten. Der Onkel provitierte, Maiah nicht.
Die Methodisten übergaben die Schule in staatliche Obhut und überwiesen monatlich gezielt Geld an das Schulamt, um die Versorgung der Schule zu gewährleisten.
Das Geld kam nie bei der Schule an. Die Lehrer wurden nicht bezahlt. Auf der Suche nach bezahlter Arbeit, verliessen die Lehrer Schule und Dorf. Die Schülerzahlen gingen kontinuierlich zurück und das war der Zeitpunkt, als Maiha mit seinem Team dort tätig und schließlich vom Dorfchef und der Dorfgemeinschaft gefragt wurden das Grundstück samt der Schule darauf vertraglich zu übernehmen und die Gewährleistung des Schulbetriebs zu sichern. Was dann eben bei einer pompösen Zeremonie mit allen wichtigen Repräsentanten vertraglich festgehalten wurde.
Und nun, alles vergessen? Was soll das denn und Warum gerade jetzt – wo sich vorher keiner vom Schulministerium darum gekümmert hat bzw. beim Vertragsabschluss keine Einwände erhoben worden waren – im Gegenteil mitunterzeichnet wurde??

Wie gesagt, die Methodisten gaben monatlich Geld für die Schule. Als diese erfuhren das die Schule nicht mehr in staatlicher Hand ist, stellten diese die Zahlungen ein. Diese lukrative Quelle versiegte also fürs Schulamt. Also so wird vermutet, muss die Schule nun schnell wieder unter die Obhut des staatlichen Schulamtes!
Wie gut, denken wir, dass es schriftliche Nachweise gibt – ohne diese wäre alles gleich weg. Ob diese aber nun helfen, dem Ansinnen des Schulamts entgegenzustehen bzw. was vertraglich am Ende wirklich Gültigkeit besitzt – bzw. wer Recht bekommt – steht alles in den Sternen und braucht Zeit. Eine aufregende und aufreibende Zeit.

Auch ist noch offen ob dann die Methodisten wieder ihre Förderungen fliessen lassen wird, oder selbst Ansprüche stellt, die Schule zu betreiben – alles offen. Also mal beten und schauen, wie es weitergeht. Ein Gebetsanliegen, denn es ist nicht einfach unter dieser Sachlage fröhlich zu arbeiten.
