Solaranlage 1/2

Das die Stromversorgung durch den öffentlichen Anbieter EDSA ausbaufähring ist, dürfte keinen der Leser überraschen.

Hier auf diese Seite sollten nun die Solar Paneles angebracht werden.

In den vergangenen zwei Jahren haben wir diesbezüglich auf und ab – mehr vom letzteren erleben dürfen. In der Regel hatten wir 3 – 4 Stunden Strom am Stück pro Tag. Manchmal auch zweimal am Tag. Doch meistens auch dann oft ein Kommen und Gehen – an – aus – an – aus …. und diese Wechsel innerhalb von Sekunden – als würde ein Kleinkind am Schalter sitzen.

Das wurde zusehends weniger und zu guter Letzt gab es dann für fast drei Monate zu Beginn des Jahres 2024 überhaupt keinen öffentlichen Strom mehr in Jui.

In der Garage die Walt- und Schaltzentrale für EDSA und Generattoren (Campus und eigener)

Der Campusgenerator hat während des Semesters hier immer ausgeholfen, mitunter für 4-5 Stunden. Doch in den vorlesungsfreien Zeiten sowie an Feiertagen und Wochenenden blieb dieser ausgeschaltet.

Dann half nur noch unserer eigener Generator, der gerade in der letzten Zeit oft aushelfen mußte. Das überforderte mitunter auch diesen und machte ihn für Reparaturen anfällig und im Verbrauch teurer.

Unser Generator in der „Werkstatt“

All das führte dazu, dass wir uns Anfang 2024 nach Alternativen umschauten. Was es hier hat und zwar im Überfluss, ist Sonne – viel Sonne! Also warum nicht über eine Solaranlage nachdenken – was wäre nötig – was würde es kosten – können wir und wollen wir uns das leisten?

Schon im ersten Jahr versuchten wir mehrere Anläufe bei den T.E.C.T. Verantwortlichen. Ralf wollte Fördermittel beantragen um Lehrgebäude und Verwaltung mit Solar zu versorgen.

Nun nahmen wir privat Kontakt zu einem hiesigen Bekannten aus der Nachbarschaft auf, der uns diesbezüglich schon mal angesprochen hatte. Der brachte konkrete Überlegungen und Vorschläge. Er hat jemanden an der Hand, der macht das hauptberuflich. Wenn er es macht, dann ist das noch mal etwas günstiger, weil keine offizielle Firma zwischengeschaltet ist.

So luden wir die beiden ein, damit sie sich ein Bild vor Ort von unserer Situation und Bedarf machen können, um dann einen Kostenvoranschlag zu unterbreiten!  

Das benötigte Material und Kostenvoranschlag

Wir gingen durchs Haus und sie notierten alle Dinge, die mit Solarenergie betrieben werden sollten. Der Kühlschrank, Laptops, Handys, Ventilatoren, Steckdosen, alle Glühbirnen innen wie außen, Bügeleisen. Einzig ausgenommen wurden die Waschmaschine und Schleuder sowie der Boiler im Bad – das wäre dann doch noch eine ganz andere finanzielle Hausnummer und zudem können wir das mit EDSA oder Generator abdecken.

Aber die Aussicht, dass unsere technischen Geräte – Kühlschrank und Ventilatoren fast dauerhaft Strom haben, wäre schon wunderbar!

Uns war nicht ganz klar, warum sie von so vielen Steckdosen, Lampen Fassungen, Kabel etc. sprachen, die einzukaufen sind? Auf Nachfrage verstanden wir dann, dass sie einen komplett eigenen Stromkreislauf einrichten wollen. Also kein Umschalten von EDSA oder Generator auf Solar. Sondern ein separates System und dazu benötigt man eben überall weitere Steckdosen und Fassungen mit Lampen! Verständigung ist immer spannend.

Nun gibt es also immer eine Möglichkeit für EDSA / Generator und eine für Solar – je nach dem wird umgesteckt.

Dann kam der Kostenvoranschlag – für 6 Panels, die auf das Dach montiert werden sollen – zwei starke Akkubatterien – ein Stromumwandler – ein Regler – ein Sicherungskasten – 15 Lampen mit Fassungen – 10 Doppelsteckdosen und zig Meter an Kabel, Nägeln, Klammern und schließlich die Arbeitszeit, würde uns die Anlage ca. 2.500 Euro kosten und mit ein paar Nebenkosten (Transport) landen wir dann bei unter 3.000 Euro. Ralf hatte schon mal die „Überraschungen“ mit eingeplant.

Im Heimataufenthalt prüften wir das alles, checkten unsere finanzielle Lage schauten uns an: „Wollen wir das machen? Ja, wir machen das!“ Zum einen wäre es für uns eine deutliche Erleichterung und zum anderen ein Segen für unseren dritten Hausbewohner, der mit der löchrigen Stromversorgung so seine Ansichten teilte.

Wie lange wird das Einrichten in Anspruch nehmen? Einen Tag für den Materialeinkauf und Anlieferung und dann noch mal einen Tag für den Ein- und Aufbau. Wow – aber mal abwarten – lass dich überraschen.

Das gesamte Material für die Solaranlage
Sechs Solarpanels

Soll Ralf beim Einkauf des Materials dabei sein – denn sie würden nicht das Geld haben, das zu gewährleisten? Ralf wollte ungerne so viel Geld aus der Hand geben – Vertrauen ist gut, aber hier sind die Versuchungen hoch.

Ralf fährt Euch hin, wartet im Auto, während ihr das Material zusammentragt und wenn es ans Bezahlen geht, dann holt ihr ihn – OK?! So schien alles geklärt. Bis wir dann in Freetown waren.

Vorbereitungsarbeiten für die Montage der Paneles – der Himmel lässt ahnen, was da heute noch kommen sollte

Dort stellte sich heraus, dass Kommunikation immer interessant ist. Danke, dass du uns hingefahren hast, wenn du uns das Geld gibst, musst du nicht warten – dauert 3 – 4 Stunden. So schrieb Ralf dann doch einen Barscheck über 35.000 Leones aus und fuhr zurück. Hast du mal einen solchen Geldbetrag in Scheinen zu á 20 in den Händen gehalten – ist eine Tüte voll und so ein Barscheck funktioniert hier wunderbar?!

Diesen übergab er den beiden mit dem innerlichen Gebet – möge alles gut werden. Danach getrennte Wege – er nach Jui und sie zum Materialeinkauf.

Am Nachmittag trudelten sie dann dankbarerweise tatsächlich mit dem Material ein, welches durch einen Lieferwagen angeliefert wurde.

Nach dem Wochenende sollte der Auf- und Einbau stattfinden. Und wie versprochen kamen sie zu dritt fast pünktlich um 9 Uhr morgens und legten los.

Die Walt- und Schaltzentrale des Solar im Gästezimmer

Zuerst wurden alle Steckdosen angebracht. Da die Kabel auf der Wand liegen würden, wurden Kabelleisten angebracht. Ebenso die Fassungen für die Lichter befestigt. Die Kabel wurden dann unter dem Dach zum Sicherungskasten verlegt. Dann wurden die Panels auf dem Dach befestigt und installiert.

Im Gästezimmer würde alles zusammenlaufen. Hier war die Walt- und Schaltzentrale für die Solaranlage. Ein Sicherungskasten – der Energiewandler – ein Regler und die beiden Batterien wurden hier installiert und aufgebaut.

Es wurde Abend und Nacht und sie nicht fertig! Also morgen auf ein Neues. So kamen sie am nächsten Tag, um den Rest zu erledigen. Immer wieder mussten ein paar Sachen neu besorgt werden – das Kabel von Panels zum Converter funktionierte erst nicht und so verging dann doch noch etwas Zeit, bis alles unter Dach und Fach war und lief.

Fast fertig – man beachte die kreative Leiter

Dann kam die Einweisung, auf was wir achten und wie handhaben müssen. Da müssen wir sicherlich immer mal wieder nachfragen – wie gesagt, Kommunikation ist nicht eben einfach!

Bevor wir die Anlage in Betrieb nehmen, sollten wir ein paar Stunden warten. Dann ging es an die Bezahlung und auch hier wurden wir den vereinbarten Betrag los – wir gaben mehr für jeden von ihnen.

So haben wir nun eine Solaranlage und nun mal schauen, was für ein Unterschied das macht. Die Verheißungen waren bildhaft und wortgewaltig – durchgehend Strom!!! Na – das kann schon mal nicht sein ….

In der Nacht nach dem Aufbau gab es dann drei richtig heftige sintflutartige Gewitter und am nächsten Tag stellten wir fest, dass wir etwas Wasser im Haus haben. Also gilt es nun, die Orte des Einlaufs abzudichten – auch das wird klappen. Ob es da ein Zusammenhang gibt – wir denken nicht – das Zinkdach ist schon sehr alt, in der Garage können wir an einigen Stellen den Himmel offen sehen und wir hoffen, dies Dach über den Wohnräumen nicht erneuern zu müssen. Also stopfen.

Ziemlich schnell wurde auch deutlich, dass noch nicht alles rund lief. So lieferte der erste Nutzungstag zwar ausreichend Strom für alle angeschlossenen Geräte, allerdings luden sich die Batterien nicht wieder auf ….

Der neue Regler, der mit großer Power umgehen kann.

Nun galt es, in kleinen Schritten herauszufinden, woran der Fehler liegt und diesen zu beseitigen. Liegt es an den Panels – dem Wandler – den Batterien – dem Regler oder Kabeln – na das kann heiter werden ….

In Rücksprache mit einem Fachmann – da gibt es hier ganz viele – sind die Panels prima – auch der Umwandler – ebenso die Batterien alles leistungsstarke und gute Geräte. Allerdings ist der Regler der dazwischen hängt, nicht für diese starken Geräte gemacht. Die sechs Panels produzieren so viel Strom, dass der Regler damit überfordert ist. Eine neuer Regler, so er, muss her – Kostenpunkt 300 Euro. Wir hoffen den gerade gekauften gegen den leistungsstärkeren gegenrechnen zu können – mal schauen, ob das klappt. Gott sei´s gedankt – es klappte.

Und siehe da, nach Einbau und ersten Nutzungen funktionierte es, wie gewünscht. Nun also mal über die nächste Zeit lernen angemessen mit dieser Art von Stromversorgung umzugehen und herauszufinden, was alles geht und was nicht. Aber in jedem Fall schon jetzt sind wir dankbar, dass alles so prima geklappt hat – gute Entscheidung!

Während sich in der Nacht die Batterien fast komplett entleert haben, sind diese nun nach ein paar Stunden nach Sonnenaufgang schon wieder so gut wie voll – es scheint also wirklich gutes Material zu sein!

Flurlicht mit Solar betrieben