Peace Baptist – Family Thanksgiving

Unser erster Gottesdienst in der Peace Baptist Church, unsere Gemeinde vor Ort, war ein freudiges und fröhliches Willkommen „schön, dass ihr wieder da seid!“. Auch von dieser Seite werden wir im Gebet getragen und begleitet – das tut gut zu wissen!

in der Peace Baptist werden immer wieder Menschen und Dienste gesegnet – das ist wunderbar!

Irgendwie haben wir den Eindruck, dass wir von einem Jubiläum zum nächsten hüpfen. Geburtstagsjubiläen – Ehejubiläen – Gemeindejubiläen – Bundesjubiläen. Und wir „dürfen“ immer dabei sein und mitfeiern. Wobei Feiern ja etwas Schönes ist! Auch hier! Und doch ist es mitunter gemischt: Lange Vorlaufzeiten, viele Veranstaltungen und in der Regel häufige Sonderkollekten und Geldsammeln.

Ein Jahr im Voraus wird auf ein Gemeindejubiläum hingewiesen, so auch das 30jährige Bestehen der Peace Baptist Church, welches im Frühjahr 2025 stattfindet. Bis dahin soll noch ganz viel renoviert, erneuert, umgebaut und dekoriert werden. Also auf geht´s Leute gebt alles und ein bisschen mehr – wir haben viel vor! So ist fast in jedem Gottesdienst von den Vorhaben zu hören. Die Aufforderung zum Geben bleibt dringend. Das ist nicht nur in der Peace Baptist so, sondern in jeder Gemeinde – Augen und Wünsche sind augenfällig!

Der Baptistenbund feierte sein 50tes – das T.E.C.T. sein 60tes – die Peace Baptist ihr 40tes und wir wurden noch zu vielen Jubiläen – Ehe – Pastoren – Gemeinden eingeladen – wenn wir an allem teilnehmen würden, wären wir kaum in der Gemeinde vor Ort und das wollen wir nicht. Zumal auch unser Geldbeutel Grenzen hat.

Dabei gibt es nur eine Handvoll Gemeinden (alle in Freetown), die tatsächlich über die Mitglieder und internationale Beziehungen verfügen, um solche Unterfangen zu unterstützen. 95 % der hiesigen Gemeinden haben das nicht. Dennoch werden bei den Aufforderungen zu Projekten und Geben ganz oft diese paar Gemeinden als Beispiel herangezogen – was sagt das über uns aus – was will uns das sagen?

Für uns ist das eher schwierig. Zum einen schreckt uns die beständige Aufforderung zum Geben eher ab und zum anderen fragen wir uns, wie die einfachen Gemeindeglieder nur all das Geld aufbringen wollen / sollen? Die Art und Weise baut – jedenfalls für uns – einen enormen Druck auf und würde eher motivieren gar nicht mehr zu kommen. Sicherlich machen das auch manche. Doch das sind dann die problematischen Menschen, die sich den Zielen der Gemeinde – des Pastors und der Leitung widersetzen. Für uns ist das eher schwierig – doch für die hiesige Kultur scheint das ganz normal zu sein ….

Auf der anderen Seite muss man wissen, dass viele Pastoren kaum Geld für ihren Dienst erhalten. Gebäude und Material darin sind total überaltert und reparaturbedürftig.

Es ist wirklich krass, wie die Gemeindegebäude zum Teil aussehen. Risse in den Wänden, Technik, die nur durch Gebet und Klebestreifen zusammen hält, Türen, die aus den Angeln fallen und und und

Peace Baptist Church – und von innen sieht es auch nicht besser aus …

Manchmal denken wir, wie schön es wäre, mehr Gemeindepartnerschaften zwischen deutschen und hiesigen Gemeinde entstehen zu sehen: Zeitlich begrenzt mit klaren Absprachen – voneinander wissen – füreinander beten und ein wenig die afrikanische Gemeinde finanziell unterstützen. Die deutsche Gemeinde würde definitiv vom innigen Gebet der hiesigen profitieren und die hiesige natürlich von den größeren Ressourcen der deutschen Gemeinde. Ein Traum – Gebet – Wunsch – mal beten!

Die Peace Baptist ist gerade dabei, einen Anbau zu errichten, um Platz für die Sonntagschule zu schaffen. Die Kinder (ca. 60) haben parallel zur Bibelstunde für die Erwachsenen auf der Empore ihre Zeit. Und so ist es mitunter schwer der einen wie der anderen Bibelstunde zu folgen – weil alles offen ist und man sich gegenseitig hört – also entscheiden kann, welchem Beitrag man folgt.

Hier entsteht im ersten und zweiten Stock zwei weitere Räume – der Grundstein ist gelegt

Nun haben sie mit internationaler Unterstützung einem kleinen Anbau begonnen und bauen eben, solange Geld dafür da ist. Auch das ist hier typisch. Aus diesem Grund sehen hier so viele Gebäude unvollkommen bzw. wie im Rohbau aus. Es wird gebaut oder weitergebaut, wenn Geld da ist. Also mal sehen, bis wann der Anbau fertiggestellt wird und wann die Sonntagschule in eigene Räume einziehen kann?!

Für diesen Anlass werden nun die Thanksgiving Gottesdienste bis dahin ausgerichtet.

Kissey Baptist Church – Mitten im Bau – aber die Veranstaltungen finden logischer Weise statt. Manchmal ist nur ein Stockwerk fertig – mal nur ein paar Räume. Gebaut wird, wenn Geld da ist. Wenn keines da ist oder kommt, dann verfallen die Gebäude halt wieder – auch das sieht man hier überall.


Letzten Sonntag fand wieder ein Thanksgiving Gottesdienst statt. Anders als bei uns, eben nicht nur einmal im Jahr, sondern jede Gemeindegruppe feiert ihren. Also jede Gruppe sammelt für und in diesem Gottesdienst Geld, welches sie der Gemeinde als Dank opfert. Daneben werden, je nach Gruppe, Beiträge eingeübt und vorgetragen. Manche Gruppe übernimmt sogar Teile des Ablaufes z.B. Moderation – Predigt – Lesung etc.

Die Pioneers

Kinder, Teens und Jugendliche sind die kreativsten Gruppen. Die Frauengruppe ist die fleißigste und die Männergruppe ein dauerhaftes Gebetsanliegen, bestehend aus einigen treuen älteren Herrschaften – Ralf gehört zu dieser Gruppierung.

Diesmal waren die Pioneers mit ihrem Thanksgiving Gottesdienst dran – das sind die Teenager. Eine kleine Gruppe mit ca. 15 Teilnehmern aber äußerst lebendig – laut und dynamisch. Sie machen wirklich sehr viel in diesem Gottesdienst und es ist immer eine Freude daran teilzunehmen. Die Moderatorin laut – fröhlich – quirlig und eine so schnelle Spreche – das einem jenseits der 50 davon schwindelig wird – wow.

Die Lieder begeistern und dabei tanzt dann auch die ganze Gemeinde mit. Klar, dass bei ihnen gerne für die Beiträge gespendet wird. Wie immer ein schöner, ermutigender und einladender Gottesdienst. Es wäre schön, wenn es davon mehr geben könnte ….

Und in zwei Wochen gibt es dann einen ganz besonderen Family Thanksgiving Gottesdienst. Jede Familie soll ihren finanziellen Beitrag mitbringen und opfern. Ob Einzelperson oder Großfamilie alles wird als „Familie“ gezählt – jeder ist gemeint – keiner ausgeschlossen! Im Anschluß an das Geben, wird dann jede Familie unter den Segen Gottes gestellt. All das soll dann helfen, den Anbau – die Instandhaltung und Renovierung zum Jubiläum zu gewährleisten.

Wir sind leider an diesem Sonntag schon in einer anderen Gemeinde zum Thanksgiving der Jugend eingeladen – Christina darf dort predigen – allerdings haben wir unseren Obulus zum Family Thanksgiving schon im Vorfeld abgegeben.

früh übt sich