Baptist Theological Seminar (BTS) und mehr

Zum überwiegenden Teil ist Christina für das Dozieren am T.E.C.T. angestellt. Das T.E.C.T. ist ein überkonfessionelles Ausbildungsinstitut, in welchem man für sechs verschiedene Fachbereiche sein Diplom, Bachelor und Master machen kann.

Daneben ist sie zudem für das Unterrichten am Baptist Theological Seminary in Lunsar (BTS) zuständig. In der Regel sind das jährlich 2 – 3 einwöchige Fortbildungsmaßnahmen für die Pastoren aus den Provinzen. Auch dort kann man Abschlüsse machen. In den letzten zwei Jahren hat es noch keine Graduierungsfeier gegeben, weil die Jahrgänge eher klein sind.

Das erste Blockseminar 12/2022

Im ersten Blockseminar Ende 2022 hatte Christina knapp 10 Personen.  Mittlerweile werden sie von mehr als 30 Personen besucht. Nun sollte die erste Graduierungsfeier stattfinden. In der Regel ist es eine kleine Zahl von Personen, die ihren Abschluss gemacht hat. Das hat mit der Art der Forbildung zu tun – „nur“ Blockseminare – und so braucht ein Abschluß eben länger als am TECT. Aus diesem Grund wurde immer ein paar Jahre gewartet – um eine ordentliche Anzahl an Absolventen zu haben – bevor eine Graduierungsfeier angesetzt wird..

Es wurde jedoch festgestellt, dass manch einer der Absolventen an der Graduierung nicht mehr teilnehmen kann, weil er oder sie in der Zwischenzeit bereits verstorben ist. Die Lebenserwartung ist hier deutlich geringer.

Das aber hat nun dazu geführt, jetzt eine Graduierungsfeier für unter 10 Absolventen anzuberaumen und zu feiern.

Mittlerweile ist das Großprojekt des Präsidenten der BCSL „fertig“ – also man kann die drei Etagen nutzen und die Graduierungsfeier fand in der untersten Etage statt – wie auch die Jubiläumsfeier.

Also auf nach Lunsar. Ralf betätigte sich als Fahrer und wir nahmen noch zwei weitere Personen zur Graduierung mit. Dort angekommen, haben wir erstmal einen Großteil der mitgebrachten Brillen bei der Augenklinik überreichen dürfen. Ein kleinen Teil haben wir hier behalten für eventuelle Anfragen Seitens der Studierenden hier. Sollten keine weiteren Anfragen kommen, werden wir auch diesen Teil der Augenklinik oder einem anderen Mediziner der Umgebung geben. Die sind alle sehr dankbar dafür und freuen sich über diese Art der Unterstützung – es hilft und kommt an!

Augenklinik in Lunsar bei der Brillen Übergabe – sie freuen sich und sind dankbar für mehr.

Die Graduierung war auf 10 Uhr terminiert – aber wir sind ja in einem Land, in dem Zeit relativ ist. Man hat Zeit und improvisiert bis zur letzten Minute. So begann die Feier tatsächlich erst nach 11 Uhr.

Die Abgänger

Nachdem Ralf die drei Feiernden beim BTS abgesetzt hatte, machte er selbst sich auf den Weg zur Schule von Pastorin Mabinti. Über einen von Christinas Blockseminar-Studenten waren wir mit der Schule und Pastorin bereits im ersten Jahr in Kontakt gekommen.

Pastorin Mabinti gründete die Schule, um Kindern und Eltern zu helfen, denen ein Schulbesuch nicht möglich ist, weil sie die Schulgebühren nicht aufbringen. In einer sozial schwachen Gegend setzt sie sich für diese Kinder ein – hat eine Vor- und Grundschule gegründet und gewährleistet dort den Schulunterricht. Die Lehrer arbeiten überwiegend für ein Taschengeld oder aus Idealismus.

Vor- und Grundschule in Lunsar beim Morgenappell

Das Schulgebäude, das sie nutzten, befand sich auf dem Grundstück der Pastorenfamilie. Ein Fundament, darauf Holzstangen mit Zweigen als Seitenwände und einem Zinkdach obenauf. Bei einem der heftigen Stürme fegte dieser das Gebäude bis aufs Fundament weg.

Nach einer kurzen Pause wurde das Wohnhaus der Pastorenfamilie kurzerhand halbiert. Auf der einen Seite wohnte die Familie und in der anderen Hälfte findet die Schule statt. Klar war, es muss etwas passieren. Mit 40 Kindern ist der vorhandene Raum kaum machbar.

Die Pastorenfamilie beschloss, sich woanders eine neue Bleibe zu suchen und nun sollte das gesamte Haus zur Schule umgebaut werden. Aber womit – woher kommt Hilfe?

Ein Freund aus der Heimat machte uns auf die Möglichkeit von Förderprojekten aufmerksam – wäre das was?

Der Umbau – ein separater Eingang links in die Vorschule und ein Eingang rechts in die Grundschule

Es braucht einen „Nordpartner“ – Verein aus Niedersachsen. Die Schule in Lunsar ist dann der „Südpartner“. Der Nordpartner stellt den Förderantrag. All das dauerte einige Zeit, aber Gott fügte alles zusammen. Dem Antrag wurde stattgegeben. Nun hat die Schule das notwendige Geld, um das Gebäude umzubauen und zu renovieren.

So machte sich Ralf parallel zur Graduierung auf den Weg zur Schule, um sich über den aktuellen Stand zu informieren und weitere Absprachen zu treffen. Sie waren sehr fleißig und haben uns im Vorfeld schon etliche Bilder und Filme geschickt, um jeden Schritt zu dokumentieren. Auch die entsprechenden Rechnungen für den anschließenden Nachweis lagen vor.

Wie immer kann man nicht einfach leise kommen und gehen – nein, es wird gefeiert – gelobt – gedankt und …. So waren dann (Samstag, kein Schultag) gut vierzig Kinder, deren Eltern und Lehrer anwesend – singen, tanzen, Händeschütteln – da muss Ralf durch ….

Wir mögen solches nicht wirklich, denn es geht ja nicht um uns und wir sind nur der Durchlaufposten. Wir geben weiter von dem, was Gott vorbereitet hat und möglich macht. Also Dank alles anderen die Unterstützen und den Nordpartner!

In jedem Fall war es sehr schön zu sehen, dass diese Fördergelder für den beantragten Zweck genutzt wurden und einen Unterschied machen – Hilfe sind.

Schüler – Eltern – Lehrer

Danach machte Ralf dann noch einen Hausbesuch bei Ehepaar Osterloh, bevor er schließlich gegen 14 Uhr die drei Feiernden wieder am BTS einsammelte und sie sich gemeinsam auf den Rückweg nach Jui machten.

Es war eine schöne und würdige Feier. Anders als am T.E.C.T. umfasste das Programm keine 5-6 Stunden, was alle dankbar wahrnahmen. Es gab ein paar Würdigungen und Danksagungen. Christina durfte die Würdigung für den Bereich Mission halten und die Urkunde dazu an den angestellten Missionar der BCSL überreichen. Natürlich spontan – wie auch sonst. Ebenso wurde Christina Seitens des Präsidenten für die Verpflegung der Studierenden bei den Blockseminaren gedankt. Hier haben wir uns ja entschieden, für die Verpflegung zu sorgen – dreimal im Jahr für immer mehr Studenten – und Gott versorgt.

Baptist Honorationen

Interessant war dann noch die Bitte eines BCSL Angestellten, der Christina bat, ihm ein Motorrad zu besorgen. Interessant?! Das kommt seit geraumer Zeit häufiger vor. Das BCSL Mitarbeiter sich um Hilfe und Unterstützung an uns wenden. Die Vermutung beschleicht uns, daß hier von Oben gesteuert wird. Aber a) hier sehen hier vielmehr den Baptistenbund SL in Verantwortung, um für seine Angestellten zu sorgen und b) wir handeln da, wo wir den Eindruck haben, Gott möchte da etwas tun.

Über den Hausbesuch ist noch zu sprechen, wo er uns doch zu einer Quelle von Hoffnung und getrübter Freude wurde …