Pfahl im Fleisch

Von Paulus wissen wir, es gab da etwas, das ihn in seinem Leben für Gott beeinträchtigte – ob es Gesundheit – körperlich oder anderes war, sind Vermutungen.

Paulus ist mit Sicherheit keine Ausnahme. Sicherlich kann auch der eine oder die andere von solch einem Pfahl im Fleisch berichten. Dinge die einfach nicht passen – wiederkehren – ständiger Quell von Beeinträchtigung – Ärger und auch Zweifel sind.

Für Ralf ist das in den letzten zwei Jahren das Auto und Fahren. Die Fahrzeuge, die wir hier erhalten sind ziemlich alt (was hier durchaus normal ist) – die Straßen abenteuerlich – der Verkehr chaotisch und das praktische Verkehrsverhalten grenzenlos kreativ.

Wie ist das mit außen und innen

So bleiben Reparaturen nicht aus. Im Gegenteil, im letzten Turn mussten monatlich durchschnittlich 500 Euro und manchmal mehr in das Auto gesteckt werden. Es vergehen im Schnitt keine zwei Wochen, ohne dass Hand ans Fahrzeug gelegt werden muss.

Es ist eine Sache, ein Fahrzeug zu fahren, in dem alle Warnlichter am Armaturenbrett dauerhaft aufleuchten (wie ein ganzjähriger Weihnachtsbaum). Hat Ralf das zu Beginn sehr verunsichert und die Frage aufkommen lies „wie lange noch“, so fahren wir seit über einem Jahr nun alle Strecken im Lichterglanz der Warnsignale. Doch etwas völlig anderes ist es, wenn beim Bremsen Geräusche, Stottern, nicht Greifen wahrgenommen wird. Das verunsichert und lässt Adrenalin und Blutdruck steigen – man fährt aufmerksam angespannt.

wohl die falsche Ausfahrt genommen

Gegen Ende des 2. Turns musste innerhalb von 10 Tage dreimal Hand an die Bremsen gelegt werden – vorne rechts – dann hinten links und wieder vorne, diesmal links. Bei unser Fahrt zur Fähre von Jui nach Freetown zur wurde deutlich, das Problem war immer noch nicht gelöst. Dieser „weiße Wal“ begleitete uns in unserer Zeit in Europa.

Wie soll das werden – die Kosten ufern aus – wir haben keine Fachkenntnis – wem kann man trauen, wer kennt sich wirklich aus und kann die Probleme lösen? Wir hatten ja bereits eine Fachwerkstatt beauftragt und unzählige Schrauber und Garagen aufgesucht – Gott, es ist doch dein Fahrzeug, kannst du nicht eine Lösung schaffen?!

Nada – bei der Ankunft, auf der Fahrt vom Anleger zum T.E.C.T. wurden die Probleme mit dem Bremsen erneut deutlich – alles wie gehabt – Gott, wir haben ein Problem!

Einseitig belastet??!

Amadu, der Haus und Hof Reparateur vom T.E.C.T., meinte, wir können damit noch fahren. Wenn wir zurück sind, wird er sich das anschauen und darum kümmern.

Er vermutet, es hat mit dem ABS System zu tun, was Ralf ähnlich sieht. Dazu muss er aber einen kommen lassen, weil er selbst Mechaniker ist, sich also mit der Elektrik nicht auskennt. So kam er mit einem, der hatte ein Handy – darauf eine App, die an die Elektrik des Fahrzeugs angeschlossen wird um Daten auszulesen. Ah ja.

Das Lesegerät das ich mir in D besorgt und dabei habe – hat schon deutlich mehr Qualität. Die kunst aber ist es, es richtig lesen zu können und hier jemanden zu finden – ist wie die Suche nach dem goldenen Ei.

Alleine für das ein- und auslesen wurde Geld verlangt. „Die großen Werkstätten machen das auch! Und ich nehme nur die Hälfte!“

Wie gesagt, wenn letztlich geholfen wird – dann gerne. So checkte er die Daten, das Fahrzeug – hier und da nachgeschaut – Sicherungen erneuert – Kabel etc. geprüft. Alle Warnlichter am Armaturenbrett waren anschließend aus – das erste Mal seit in Besitznahme. War´s das …. wirklich?

Wiedermal alles durch probieren – vorne rechts / links und dann hinten rechts / links

Am nächsten Tag auf dem Weg zur Schule – die Lichter gingen wieder an und das Bremsverhalten war auch wie zuvor – defekt – außer Spesen nichts gewesen. Amadu meinte er wird ihn noch mal holen – ja prima – wann er das tun wollte und wird, weiß keiner. Wahrscheinlich hat der „Fachmann“ zuviel Sorge, ob wir das Geld zurückfordern. Was man vergessen kann, dass ist eh schon weg und Ralf legte auch nicht wirklich viel Wert darauf, da dieser offensichtlich nicht helfen kann.

In jedem Fall machte sich Amadu am Freitag nach der Schule a dran – erneut die Bremsen vorne auseinander zu nehmen, dann irgendwo Ersatzteile finden, um diese dann wieder einzubauen. Hoffnung ….?

Herr, wie lange noch – für dich ist es doch ein Kleines – nichts ist dir unmöglich! Aber vielleicht brauchen wir manchmal die Erfahrung eines Paulus und Gottes Antwort „lass dir an meiner Gnade genügen“. Das Angewiesen Sein und die Abhängigkeit zu ihm sind nicht leicht – doch durchaus notwendig zu lernen. So keep faithful and relax – iam in control!

Also vielleicht bleibt der Pfahl im Fleisch und wir erleben dafür immer wieder Bewahrung und Hilfe zur rechten Zeit?!!