Nun endlich war es soweit: die Festwoche für das 50-jährige Bestehen der Baptisten in Sierra Leone begann.
Am Dienstag machte sich Christina mit Pastor Abu und drei weiteren Abgeordneten der Peace Baptist Church auf den Weg nach Lunsar zur Festwoche.

Auf dem Baptist Compound angekommen, bekam man die Programme und Infos zu den Unterkünften. Christina wurde mit anderen Internationalen in einem Resort außerhalb der Stadt untergebracht. Dafür gab es einen Shuttel, der sie hin und her bringen würde.
Christina hatte auch ihren Motorradhelm dabei. Sie hatte ein paar Termine im nahen Umfeld für private Besuche vereinbart. Da würde sie mit den öffentlichen Bike-Taxis hinfahren.
Es war beeindruckend zu sehen, dass von dem Mehrzweckgebäude der Baptisten mittlerweile auch das dritte Stockwerk hochgezogen war – allerdings fehlte noch das Dach. So musste die Konferenz dann doch im Erdgeschoß ausgetragen werden, welches schon länger fertiggestellt worden war.

Der Raum war festlich dekoriert und vorbereitet worden. Selbst während der Konferenz wurde weiter am dritten Stock des Gebäudes gearbeitet. In Lunsar ist es noch ein bisschen heißer als in Freetown. Der Raum war kaum klimatisiert und war mit hunderten von Menschen gefüllt – so war es eine transpirierende Erfahrung. Viele Gäste aus nah und fern waren gekommen. Nicht wenige waren eingeladen, ein Grußwort weiterzugeben. So auch Christoph Peterson, Pastor der EFG Lüneburg.
Es gab viele gute Redner und inspirierende Vorträge und einen Tagesausflug nach Mambolo, wo die Baptist Convention of Sierra Leone vor 50 Jahren gegründet worden war. Da dort auch eine Schule ist, welche EBM International über viele Jahre unterstützt hat, wurde dort ein großer Empfang vorbereitet. Es gab eine große Parade quer durch den Ort, ein Gebetstreffen in der lokalen Gemeinde sowie eine Feierstunde an der Schule.

Was immer – für uns, aber nicht nur – schwierig ist, sind die Zeitangaben. Wenn es heißt, man fährt früh hin – gegen 9 Uhr, dann kann man froh sein, wenn es um 11 Uhr losgeht. Bei Veranstaltungen im Gebäude ist das ja machbar, aber wenn man längere Fahrstrecken vor und nach sich hat, dann eher weniger. Die Gruppe der Peace Baptist Church war mit eine der ersten, die vor Ort waren. Sie machten sich dann auch am Nachmittag zügig auf den Rückweg – sie wollten doch noch bei Tageslicht in Lunsar ankommen.
Eigentlich war geplant, noch eine Abendveranstaltung im Konferenzgebäude zu haben, doch gerade die Leitung war viel später „morgens“ und dann auch „nachmittags“ aufgebrochen. So gab es dann kein „Nachtprogramm“ mehr.
Es war eine intensive, anstrengende, aber durchaus lohnende Woche. Letztlich hat alles gut geklappt. Christina freute sich, den Generalsekretär der Baptist World Alliance und die Präsidenten der Baptisten von Liberia und Ghana persönlich kennen zu lernen. Sie tauschte sich mit einer Vertreterin der „International Ministries“ aus den USA aus und durfte einige Worte mit Evangelist Rev. Emmanuel Mustapha, genannt „Moose“ wechseln – ein vollmächtiger und begabter Mann Gottes. Am schönsten war es, die Deutschen aus Lüneburg und Maurice, den deutschen Volontär der EBMI zu treffen.

Als Ralf am Sonntag gegen Mittag Christina abholte, durften auch sie noch gute drei Stunden warten. Es hatte sich – wie zu erwarten – alles nach hinten rausgezögert. Unter anderem kam die Ernennung der neuen Pastoren und Pastorinnen natürlich am Ende der Konferenz. Da wir Momoh nach Jui mitnehmen wollten, mussten wir eben warten – aber das war es uns wert!
In der Versammlung wurde dem Präsident für seine viele Arbeit gedankt – er hatte die letzten Wochen fast durchgehend auf dem Gelände des Campus verbracht, unermüdlich geschuftet und vorbereitet. Es wurde dafür plädiert, als Dankeschön noch 5.000 Dollar zu sammeln, damit er und seine Frau einen erholsamen Urlaub in den USA machen können. Ob das Geld zusammengekommen ist?