Als wir uns wieder einmal mit Phebean und Momoh zum Beten getroffen haben, berichteten sie davon, wie es mit der Gemeinde in Gbinti weiter gegangen ist.

Gbinti ist ja ein Dorf nordöstlich von Freetown mit einer 100% muslimischen Bevölkerung, die gleichzeitig traditionellen Religionen anhängen. Jeder Versuch, dort eine christliche Kirche zu gründen – Menschen für Jesus zu gewinnen, ist an der extrem feindlichen Einstellung der Dorfältesten und Gemeinschaft gescheitert.
Momoh lebt zeitweise unter ihnen, wohnte in ungenutzten Räumen der öffentlichen Schule – half den Kindern der Dorfgemeinschaft beim Lesen, Schreiben und vermittelte Werte. Er half wo er konnte und kam auch mit der jüngeren Generation gut klar. Manch einer fasste Vertrauen und er konnte von Jesus erzählen.
Nach 10 Monaten war ein kleiner Kreis von Jesus Nachfolgern entstanden. Unter anderem hatte sich ein angesehener Geschäftsmann der Dorfgemeinschaft mit seiner ganzen Familie Jesus anvertraut. Bislang hatte sich der kleine Kreis draußen unter freiem Himmel getroffen. Das gefiel den Dorfältesten nicht. Des Öfteren wurde Momoh nahegelegt, das Dorf und die Gegend zu verlassen. Manchmal machte er das auch zeitweise, wenn es nach Gewalt aussah.
Der angesehene Geschäftsmann öffnete nach der Bekehrung sein Haus und fortan konnte sich der Hauskreis dort treffen – den Augen der Öffentlichkeit nicht zum Anstoß. Als die kleine Gemeinde auf 50 Mitglieder anwuchs, war ein Treffen dort nicht mehr möglich – so wichen sie in einen größeren Raum in der Schule aus, um Gottesdienste und Bibelstunden abzuhalten. Nun wurde ihnen auch das vom Eigentümer untersagt, hier darf nur Schulunterricht stattfinden.

Momoh und Phebean waren entmutigt, denn auch ihr Gemeindebund hielt das Versprechen nicht, sie mit einem offiziellen Besuch zu unterstützen, der den Chiefs signalisiert hätte, dass sie nicht einfach gegen eine Kirche vorgehen dürfen. Immerhin ist Religionsfreiheit gesetzlich garantiert!
Aber wie es so ist, erstens kommt es anders und zweitens ist Gott im Regiment. Ins Dorf kam ein Besucher aus den USA. Dieser war ein Kind des Ortes und seine Familie hatte hier Land. In den USA hat er sich zu Jesus bekehrt und ist Christ.
Er wollte einfach mal einen Besuch in seiner alten Heimat machen und auf den Spuren seiner Kindheit wandeln. Er lernte Momoh kennen, sie kamen ins Gespräch – sprachen viel über ihren Glauben und auch über das, was Momoh und Phebean sich von Gott geführt wissen. Ihr braucht Land, na dann verkaufe ich euch mein Land und darauf könnt ihr eine Kirche bauen! Wow – ist doch unglaublich oder?!
Als die Dorfältesten davon hörten, nahmen sie den Mann sofort in Beschlag und teilten ihm mit, dass er das Land nicht an Momoh geben könne, damit der dort eine Kirche bauen kann. Warum nicht? Es ist mein Land, ich kann es geben, wem ich mag und der kann damit anfangen was er will – auch eine Kirche bauen!

Kurios ist auch, dass die Ehefrau eines der Dorfältesten über ihren Sohn, der von Momoh und Phebean unterrichtet wird, zur Gemeinde ging. Diese nahm sehr positive Veränderungen an ihrem Sohn wahr, versuchte zu ergründen woran das lag, fragte den Sohn und wollte sich selber ein Bild von dem machen, was Momoh und Phebean da tun. So besuchte sie die Schule – dann die Gemeinde und schließlich vertraute sie sich Jesus an.
Die Autoritäten des Ortes möchten Momoh und den Gemeindebau mit allen Mitteln stoppen. So werden verwunschene Artefakte auf dem Land vergraben, auf dem die Kirche entstehen soll. Tote Tiere werden an Bäume gehängt. Böse Geister sollen die Christen davon abhalten. Das alles macht Momoh jedoch keine Angst. Er weiß, dass Christus stärker ist.
Gottes Pläne sind meist Maßarbeit und Humor besitzt er auch – so hat die kleine Gemeinde nun eine hilfreiche Fürsprecherin im Kreise der Dorfältesten.

Bei einem weiteren Gebetstreffen berichteten die Beiden, daß sie gerade eine „Crusade“ vorbereiten. Sie haben den Eindruck, daß Gott an drei weiteren umliegenden Dörfern etwas vorhat und mit ihnen tun will. So bereiten sie eine Evangelisationswoche in diesen Dörfern vor. Wunderbar ist, daß nun auch ihr Kirchenbund mit von der Partie ist, sie unterstützt und in diesen Wochen helfend dabei sein wird. Das ermutigt die beiden sichtlich.

Nachdem nun ein paar Wochen intensive Vorbereitung und Durchführung hinter ihnen liegt, durften sie die Tage mit Taufen abschließen. 12 Menschen haben ihr Leben Jesus anvertraut und sich auf das Bekenntnis zu ihm taufen lassen. Was für eine große Freude.
Im Moment beten wir für Wachstum und Stabilität – für Kraft und Durchhaltevermögen, bei soviel Arbeit – die Orte liegen nicht dicht beeinander und brauchen geistliche Leitung. Und ihr Zuhause am T.E.C.T. ist einige Stunden und Kosten entfernt.

Darüber hinaus beten wir um das Bauen eines Kirchengebäudes in Gbinti und für ein Moped. Momoh meinte zurecht, auf Dauer würde das kosten sparen und zudem wäre er schneller und unabhängiger an den jeweiligen Einsatzstellen.
Nun wird es ernst, es sollen Nägel mit Köpfen oder Fundament und Mauern gezogen werden – wer weiß, wann sich sonst die Gelegenheit bietet. Sie haben gesammelt, zusammengelegt und mit den Vorbereitungen für die Grundsteinlegung einer Kirche begonnen. Der Platz wurde gerodet und eingeebnet. Das Fundament gelegt und nun werden unzählig viele Ziegel benötigt. Sie haben begonnen die Ziegel zu giessen, solange eben das Geld reichte und hoffen, daß sie innerhalb der nächsten Wochen weiteres Geld auftreiben, um weitere Ziegel herstellen zu können.
Es fehlen noch etliche, aber sie haben Vertrauen und wie wir an der Entwicklung sehen können, versorgt Gott sie mit dem, was sie brauchen. Er tut sein Ding – also beten wir – dann klappt das schon – Geld – Ziegel – Wellblechdach – Fenster – eine christliche Kirche, in einem Ort, der sich über Jahrzehnte Jesus verweigert hat und die Aussage stand – hier wird es nie Christen und auch keine Kirche geben! Wie gut das Gott sich an solche Aussagen nicht stört!
Es ist spannend Gott bei der Arbeit zuschauen zu dürfen und mitunter ein Rädchen in seinem Werk zu sein. Also mal sehen, wie das weitergeht und ob was er noch so alles tut und schenkt – so wahr der Herr lebt GEWISS!
Die Taufe – etwas länger aber …