Eigentlich haben wir im letzten Jahr bereits ausreichend vom Wetter und unserem Erleben damit erzählt. Nun muss aber auch gut sein, das können wir eh nicht ändern! Und dennoch verdient das Wetter eine erneute Betrachtung.
Wer schon mal im Zoo war, kennt sie, die Tropenhäuser, in welchen die entsprechenden Tiere leben und wahrgenommen werden können. Dieser Bereich ist hermetisch abgeriegelt und klimatisch dem natürlichen Umfeld dieser Tiere angepasst. Für uns heißt das heiß, schwül, die Brillen beschlagen und das fröhliche Transpirieren und Kleben greift um sich. Bei aller Schönheit und Exotik – wie befreiend ist es, diesen Bereich anschließend wieder zu verlassen.

Im letzten Jahr war bei unserer Ankunft (August 2022) die Regenzeit gerade am Abklingen und somit noch heiß und schwül. Also unangenehm, doch ab Ende September wurde es besser. Mit dem Aufkommen des Harmattans (Wüstenwind) wurde es auch tagsüber etwas kühler max. 27 Grad. Vor allem nachts kühlte es runter und war nicht ganz so schwül (max. 50-70% Luftfeuchtigkeit) – das war gut auszuhalten.

Ab März ging es mit den Temperaturen dann deutlich aufwärts und stand dauerhaft auf um die 30 Grad. Auch nachts sanken die Temperaturen kaum unter 27 Grad. Mit Aufkommen der Regenzeit ab April stieg dann auch die Luftfeuchtigkeit wieder deutlich auf 90% und höher. Das war nachts echt anstrengend und lud nicht zum Schlafen ein. Einzig der Ventilator hat uns manche Stunde Schlaf gebracht. Für diesen benötigt man jedoch Strom. Der ist hier selten zu Gast. Manchmal Stunden oder Tage, in welchem der öffentliche Strom nicht auftaucht. Wir waren dankbar, im Juni mit unserer Deutschlandreise eine Pause auch davon machen zu dürfen!

Nun hofften wir, im September würden wir das gleiche erleben – Wetter / Klima ist ja beständig. Doch leider ist es völlig anders als letztes Jahr. Am Anfang dachten wir, wir müssen uns erstmal wieder von D umstellen. Als wir aber anfingen, wieder aus allen Poren Wasser zu lassen, wunderten wir uns schon. Man sitzt einfach nur auf einem Stuhl, am Rechner oder liest ein Buch und auf den Armen perlt und rennt das Wasser. Dauerhaft. Den ganzen Tag verbringt man in nassen Klamotten. Jedes Essen, jede Bewegung ist noch mehr schweißtreibend. Und das hört nicht auf. Ungewöhnlich!

Der Regen dauert nun schon bis Ende November. Die Temperatur liegt oft bei nahe 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit bei 95-100%. Nachts kühlt es weniger ab als letztes Jahr. Wenn wir geduscht haben, schnell vor den Ventilator, um nicht gleich wieder nass und klebrig zu sein.
Das Problem mit dem Strom hat sich auch nicht verbessert, im Gegenteil. Es gibt manche Tage, da haben wir sechs Stunden am Stück Strom (wow super!) aber meist weniger und dafür auch mal ganze Tage ohne. Der öffentliche Strom (Ätzend) ist so wankelmütig, dass man in den Stabilisatoren ständig das Klicken hört, weil diese die Stromschwankungen ausgleichen müssen. Wir haben mittlerweile an fast allen elektronischen Geräten solche Stabilisatoren vorgeschaltet – ist besser, bevor die Geräte kaputt gehen. Aber vielleicht ist das ja ein staatliches Ziel um die Wirtschaft am Laufen zu halten – wer weiß das schon.

Dieses Klicken der Stabilisatoren ist zur Begleitmusik geworden. Ebenso das Kommen und Gehen des Stromes – an – aus – an – aus – an ….. – innerhalb von wenigen Minuten oder Sekunden. Wir scherzen, die haben da wieder mal ein Kind rangelassen, das mit dem Schalter der Stromzufuhr spielt.
Auch die Einheimischen nehmen die außerordentliche Hitze und Veränderung des Wetters wahr. Letztens meinte der Rektor, dass es vielleicht in diesem Jahr keinen Harmattan geben wird – also keine Abkühlung – na super! Und natürlich wird dann die Zeit ab März noch heißer und schwüler – besser geht nimmer, schlimmer immer!
Nun ja, wir hoffen und beten und dann schauen wir mal – small small – wir haben das ohnehin nicht in der Hand. Gut, dass wir aus Deutschland drei Ventilatoren mit Akkubetrieb mitgebracht haben. Die können bis zu sechs Stunden ohne Strom laufen. Das hat uns des Nachts geholfen und wird hoffentlich auch später noch eine Hilfe sein.
Zudem haben wir tatsächlich in Deutschland Einfüllstutzen für die Nachfüllkanister des Generators (Benzin) besorgt. So dass das ungenaue Nachfüllen und Benetzen der Umgebung mit Benzin ab sofort ein Ende hat – das ist gerade für Ralf ein Grund zu dankbarer Freude – jetzt ist es nur noch schweißtreibend – naja ändert am Grundzustand aber ohnehin nichts.
Nun sind die letzten Tage im November und da hat es doch tatsächlich begonnen, dass der Regen weniger wird. Zudem hat es in den letzten beiden Tagen begonnen, sich auch nachts ein klein wenig abzukühlen und immer mal wieder verirrt sich ein leichter, aber angenehmer Wind hier nach Jui – möge das mehr werden – die Hoffnung …!

Unsere Garage ist ein Treff für alle Arten von Tieren und wir staunen nicht schlecht, was wir da so alles finden, huschen oder sich verstecken sehen. Die Geckos hängen in der Garagentür oder verstecken sich schnell in den Ecken. Große und kleine Kröten machen es sich in den Ecken im Garagentor gemütlich, eine andere auf dem Wischmob. An der Tür zum Haus, haben wir immer wieder Skorpione gefunden und sie am betreten des Hauses gehindert – erfolgreich. Naja Spinnen und andere Kleinstlebewesen ohnehin.

Als wir an einem Samstag morgen zum einkaufen fahren wollten, wollte Ralf schon mal, wie gewohnt, das Garagentor öffnen – die Riegel unten und oben lösen – um das Auto rauszufahren. Er wollte sich gerade nach vorne und unten beugen, als er bemerkte, daß da irgendwas am Tor anders war als sonst. Da es auch noch etwas dunkel war, war es nicht so leicht zu erkennen – aber etwas war anders! Im Innehalten sah es aus wie ein Stock oder Stück Draht das da längs entlang lief, aber doch anders und dort war sonst nichts vergleichbares gewesen.

Dann fiel der Groschen, das könnte, nein das ist eine Schlange, die sich da eingeschlängelt hat! Also zurück und Abstand, man weiß ja nie. Schnell Christina informieren – sich mit Messer und Stock bewaffnen und dann auf in den Kampf. Wir wußten nicht, ist sie giftig oder nicht – war ein schönes Tier – aber was, wenn diese ins Haus käme. Wir haben genug solcher Geschichten gehört – das wollen wir nicht.
Mit einem gezielten Schlag auf den Kopf fiel das Tier auf den Boden, dort mit dem Stock festhalten und dann in zwei Hälften getrennt. Es ist uns bekannt, daß wenn man Hühnern den Kopf abschlägt, der ganze Körper noch einige Zeit rumrennt. Bei Schlangen war uns das neu.
Im nachfragen und zeigen wurde uns mitgeteilt, dass es tatsächlich eine Giftschlange gewesen ist und es gut ist, daß sie nun nicht mehr auf dem Gelände vom Campus rumschleicht. Wobei wir von Internationalen gehört haben, dass die Einheimischen alle Schlagen für giftig halten. Nun denn, wieder eine Erfahrung reicher aber auch mit einer gehörigen Portion Verunsicherung, was wenn wirklich mal eine solche ins Haus Einzug hält?!

Ebenso hat sich in unserer Garage ein größeres Insekt unter den Generator gelegt und bewegt sich nicht weg. Da wir nicht so genau wußten um was es sich bei dem Tier handelt, fragten wir Margret unsere Haushaltshilfe. Sie meinte das es eine Zikade bzw. große Grille ist. Wenn man die sieht, dann deutet das auf das Ende der Regenzeit hin. Was sollten wir nun mit ihr tun?? Die könnt ihr dort lassen, die wird irgendwann verschwinden – na hoffentlich, ohne vorher eines ihrer Konzerte zu geben – die sind nämlich sehr, sehr laut hier.
Also warten wir mal ab, dann sehen wir schon oder dann ja auch nicht mehr?!
Es ist nun Anfang Dezember und es regnet nach wie vor – gut für die Natur, anstrengend für uns – die Luftfeuchtigkeit ist extrem, bis in die Nacht hinein. Also nun 10 Monate Tropenhaus …..?
