Eine von Christinas Studenten der Theologie ist Phebean. Sie hat im September hier am T.E.C.T. begonnen und studiert im Bereich Mission. Sie ist verheiratet mit Momoh. Er hat bereits am T.E.C.T. studiert und wirkt jetzt als Missionar und Gemeindegründer der Baptist Convention in den Provinzen.

Momoh kommt aus einer muslimischen Familie – einer eher fanatisch orientierten Gruppierung. Als er sich zu Jesus bekehrte, hat sein Vater ihn als Verräter aus dem Haus gewiesen – er hat nun keine Familie mehr.
Schon früh wollte er den christlichen Glauben dorthin bringen, wo noch kein anderer war – auch dort sollten die Menschen von Jesus hören und ihm begegnen.
So war er seit 2014, noch vor seinem Studium, als Gemeindegründer unterwegs – insgesamt gründete er bisher vier Gemeinden – konnte sie nach einiger Zeit in vertrauensvolle Hände geben. Drei davon laufen bereits gut.

2016 begann er ein Studium am T.E.C.T. mit einer Förderung des Baptistenbundes. Das war damals noch üblich und möglich. Irgendwann hörte er von einer Gegend, die „besonders dunkel“ war. Ein Dorf – Moyamba – wo alle bisherigen Versuche, eine christliche Gemeinschaft zu gründen oder gar eine Kirche zu bauen, scheiterten. Dort gibt es sehr strenge und fanatische Muslime (Fulani) – die alles ablehnen, was mit Christen zu tun hat. Momoh fühlte sich dahin gerufen. Es darf nicht sein, dass dieser Zustand bleibt – auch dort müssen die Menschen die Möglichkeit haben, von Gott zu hören und Jesus zu begegnen.
So machte er sich Dezember 2022 auf den Weg in das Dorf und schaute sich das erstmal an. Er lebte einfach einige Tage mit den Menschen zusammen. Niemand würde ihm als Christ eine Bleibe anbieten, so übernachtete er in einem Schulgebäude. Zweimal musste er schnell das Dorf verlassen, weil die Ältesten ihn hinausgeworfen hatten.

Er kam jedoch immer wieder und baute Beziehungen. Die Jüngeren Menschen des Dorfes fassten Vertrauen zu ihm und er war mit der Zeit gern bei ihnen gesehen. Er erzählt offen von seinem Glauben und nach und nach kamen Menschen zum Glauben an Jesus – sie vertrauten Momoh und Jesus begegnete ihnen. Am Anfang war es ein kleiner Kreis, ein Start. Nach 10 Monaten besteht die kleine christliche Gemeinschaft aus mehr als 50 Personen.
Er und andere fingen an, die Kinder zu unterrichten. Er gab ihnen nachmittags Hilfe im Schreiben, Lesen und vermittelte Werte. Er und seine Frau machten einen guten Job – die Dorfgemeinschaft musste feststellen, dass die Kinder dort wirklich was lernen (im Gegensatz zu den Dorflehrern) und die Kinder sich auch anders – positiver – ihren Eltern gegenüber verhielten.
Eine ganze Familie kam zum Glauben und diese war zum einen im Dorf einflussreich und zum anderen öffneten sie ihr Haus für Bibelstunden und Gottesdienste. Eine Kirche darf in dem Dorf jedoch nicht gebaut werden.

Mehrmals erhielt Momoh die Aufforderung das Dorf zu verlassen – nicht immer tat er dies. Doch mitunter war es gesünder zu gehen und zu warten, bis sich alles wieder etwas beruhigt hat – dann kehrte er zurück. In diesen Zeiten leitete der einflussreiche Familienvater die kleine Gemeinde, waren aber immer wieder froh und dankbar, wenn Momoh ihnen half, sie lehrte und unterstützte.
Die älteren Dorfvorsteher wollen das alles nicht und blocken, wo sie nur können – manchmal eben auch unter Androhung von Gewalt.
Doch das Gebäude, in dem sich die Gemeinde trifft, hat nicht mehr die Kapazität, die gesamte Gemeinde aufzunehmen und die Verantwortlichen haben ihnen nun zudem gesagt, daß sie hier nicht mehr zusammen kommen dürfen!
Baut doch eine Schule, meinte Ralf. Sie schätzen, was ihr mit ihren Kindern macht – sehen den Erfolg – also baut eine Schule und nutzt die Räumlichkeiten für den Unterricht. Baut doch auch einen größeren Raum, wo nicht nur Schulversammlungen stattfinden, sondern ihr als Gemeinde auch christliche Unterweisung laufen lassen könnt. Wie sagte Jesus mal – seid klug wie die Schlangen und ohne falsch wie die Tauben. Begriffe – Worte sind austauschbar – warum denn nicht – wenn das Ziel ermöglicht wird!?!
Zusammen mit seiner Frau wohnt er nun am T.E.C.T. Hier will er seinen Master machen. Für 3-4 Tage fährt er dann immer wieder nach Gbinti, um die junge Gemeinde zu unterstützen. Sie ist noch zu neu, um schon alleine laufen zu können.

Es ist beeindruckend, wie Gott Menschen gebraucht, um in einem zu 100 % muslimischen Dorf mit starken uralten Stammesritualen und Bindungen, in dem alles bisherige christliche Wirken gescheitert ist, Veränderung zu bewirken.
Was die beiden immer wieder belastet ist die Erkenntnis, daß sie keine Unterstützung Seitens ihres Kirchenbundes erhalten. Die junge Gemeinde kann sie nicht zahlen und von daher ist es im Moment schwer. Als wir uns mit ihnen zum Beten trafen, öffneten sie ein wenig ihr Herz und wir schauen wie wir helfen können. Sie brauchen Ermutigung und Gebet.
Interessant ist auch, dass aus diesem so weit vom Schuss liegenden Dorf etliche politische Akteure, Minister der aktuellen Regierung, kommen. Das hört sich spannend an. Mal sehen, was wir noch mitbekommen werden von Gottes Handeln. Wer mag, bete doch gerne mit für das junge Ehepaar, für die dortige Gemeinde (das sie eine Kirche oder Schule bauen dürfen) und das missionarische Wirken von Momoh und Phebean.