Peace Baptist – Pioniers

In jeder Baptistengemeinde hier gibt es verschiedene Gruppen: Männer – Frauen – Chor – Kinder und Jugend. Die Kindergruppe umfasst das Alter von 5 – 18 Jahren, danach ist man dann in der Jugend. Was für eine Spanne und wie soll das mit Programm für so unterschiedliche Altersgruppen laufen?

Die Childrengruppe bei Ihrem Thanksgiving

Das empfanden wohl nicht nur wir als schwierig. So kam ein Ehepaar aus der Gemeinde auf die Idee, eine neue Gruppe ins Leben zu rufen, die „Pioniers“, welche die Altersgruppe ab 13 – 18 Jahre umfasst. Wir würden das die Teenagergruppe nennen – eine gute Idee.

Diese Gruppe traf sich nun schon etwas länger, seit Mai – man wollte erstmal sehen, ob und wie das funktioniert. Als sie feststellten, dass es gut läuft und sie eine stabile Gruppe von ca. 20 Personen sind, sollte es nun an die Öffentlichkeit gehen.

Ein Gottesdienst wurde angesetzt. In diesem wollte die Gruppe Beiträge übernehmen, aber auch als Gruppe offiziell Seitens der Gemeinde eingesetzt und gesegnet werden. Bei jeder diesbezüglichen Ankündigung hörte man die „Pioniers“ voller Begeisterung und Vorfreude.

Dann war es soweit. Der Gottesdienst begann etwas später und diesmal saßen die Pioniers im Block, wo normalerweise der Chor sitzt. Beim Eröffnungslied zogen sie in den Gottesdienst ein und die erste Hymne wurde gesungen.

Leider ist das mit einem Video nichts geworden – war sehr lebendig – einfach super!

Nach Begrüßung und Gebet leiteten dann die Vertreter der Gruppe den Gemeindelobpreis – das war schon sehr lebendig – richtig toll.

Wie gesagt es war ja hochoffiziell. Also stand die Leiterin der Gruppe auf, erläuterte etwas zur Geschichte, vom Werden und das Ziel der Gruppe. Hier gibt es für jede Gruppe eine Menge Verantwortungsbereiche – Vorsitz – Vize – Finanzen – Öffentlichkeitsarbeit – Mission – Musik – insgesamt gab es 8 Aufgabenbereiche und von jedem wurde der entsprechende LeiterIn genannt und nach vorne gebeten.

Dann wurde die Gruppe vom Pastor willkommen geheißen, auf die Gemeindestatuten beschworen – also auf das, was für jede Gruppe einer Baptistengemeinde grundlegend ist – und dann wurden sie als Gruppe der Peace Baptist Gemeinde gesegnet – von allen Pastoren und Diakone der Gemeinde. Die sollten nach vorn kommen, segnen und begrüßen. Wir waren uns unsicher und blieben auf unseren Sitzen. Hinterher meinte Pastor Abu, wir sind doch auch Pastoren der Peace Baptist und gehören somit auch dazu. Also beim nächsten Mal wissen wir Bescheid.

Bei der Segnung der neuen Gemeindegruppe

Dann wurde der Gastprediger vorgestellt. Dieser war der Schatzmeister vom Baptistenbund und brachte offizielle Grüße mit. Anscheinend ist die Einführung und Aufnahme einer neuen Gemeindegruppe auch Seitens des Bundes zu legitimieren.

Nach all dem kamen erneut ein Vortragslied, die Textlesung und dann die Predigt. Hier erging gleich als erstes die Aufforderung, sich doch als ein Projekt in diesem Jahr einen Gemeindeneubau vorzunehmen oder zumindest etliche Renovierungen. Das ist Wunsch und Ziel des Bundes anlässlich der 50-Jahr-Feier des Bundes. Einige Gemeinden haben damit schon begonnen und er nannte zwei-drei Gemeinden in Freetown.

Dies jedoch einer Gemeinde, die überwiegend aus Kinder, Jugendlichen und Frauen – aus einem sehr armen Viertel besteht, neben all den anderen finanziellen Verpflichtungen und Gemeindezielen, nun auch noch vorzuschlagen – wow, realitätsfern, so empfanden wir. Es wird für unsere Gemeinde herausfordernd genug, ihren finanziellen Pflichtbeitrag zum 50-jährigen Jubiläum im nächsten Frühjahr zu leisten.

Wobei ein neues Gebäude toll wäre – die Gemeinde wächst – das Gebäude hat zahlreiche Baustellen – aber nun ja – das Wichtigste sind eben doch die Menschen.

Für nach der Predigt hatten die Pioniers ein Anspiel eingeübt – mittlerweile waren gute 2 ½  Stunden durch. Auf Christinas Frage, was da denn nun kommt, meinte Ralf scherzhaft: ein Theaterstück in 10 Akten. Es war dann doch kein Witz. Es waren tatsächlich immer kleine Spielszenen, unterbrochen durch Umbau oder Umziehen. Am Ende waren es tatsächlich 9 Spielszenen. Wir haben den groben Sinn verstanden, aber durch das schnell gesprochene Krio eben nicht immer alles. Der Gruppenleiter fasste im Anschluss das ganze Stück noch mal kurz zusammen mit einem kurzen Zielgedanken – war gut – aber alles in allem sehr, sehr lange. In Deutschland hätte man dafür die Predigt sicher weggelassen. Hier ein Ding der Unmöglichkeit!!

Eine echt coole Truppe

Der Gottesdienst dauerte über drei Stunden. Wir haben uns irgendwann auf den Weg gemacht und waren froh und platt, als wir das T.E.C.T. erreichten. Eine tolle, lebendige Gruppe, die Pioniers, und eine Hoffnung für die Gegenwart der Gemeinde!