AOOP (African Orphan Organisation Program)

Was uns schon im ersten Jahr begeistert hat, sind die jungen Menschen am T.E.C.T. und BTS in Lunsar, die sich bereits im Studium mit Leidenschaft und Einsatz für ihr Land und die Menschen darin gebrauchen lassen. Sie wollen nicht warten, bis sie Jobs und Geld – Familie gegründet haben und abgesichert sind. Sie wollen jetzt für Jesus wirken – zu kurz ist das Leben, das sie haben.

Maiah und Solomon

Zwei davon sind Maiah und Solomon. Die beiden Freunde kommen aus den Provinzen – am A der Welt – da ist nichts und gibt es nichts. Beide haben ihre Eltern schon früh verloren und hatten das Glück, von einer christlichen Organisation, die sich um Waisenkinder kümmert, aufgenommen zu werden. Hier bekamen sie ein Dach über den Kopf – Nahrung – Kleidung und eine Schulausbildung finanziert. Hier erlebten sie Christen und kamen an Jesus zum Glauben.

Erste Zoomkonferenz

Nach Abschluss der Schule lief Maiah dem ehemaligen Rektor des T.E.C.T. über den Weg und landete dort für ein Studium. Ein Scholarship Programm (Stipendium) übernahm die Studiengebühren und er wurde vom Rektor persönlich unterstützt. Solomon studiert an einer anderen Universität auf Lehramt.

Als beide wieder einmal in ihrer ehemaligen Heimat unterwegs waren und unterhielten, wurde ihnen bewusst, wie dankbar sie für Gottes eingreifen waren, der sie aus dieser Welt und Leben herausbefreit hatte. Sie sahen die verwahrlosten Kinder – gekleidet in Lumpen – keine Schuhe – keine Perspektive. Sie waren so ergriffen und Gott dankbar, dass ihnen deutlich wurde, sie müssen hier etwas tun – den Kindern helfen, ihnen ebenfalls eine Perspektive – Hoffnung geben.

Sonntagschulklasse in den Provinzen

Und so fingen sie an, von dem wenigen, was sie hatten, dort hineinzugeben – sammelten Geld für Nahrung und Kleidung und hielten Sonntagschule mit den Kindern ab, in einem zu 95% muslimisch geprägten Umfeld. Hierfür durften sie das örtliche Schulgebäude nutzen.

Über die Zeit notierten die Leiter des Dorfes diesen Einsatz und ihre Arbeit. Sie nahmen wahr: Das sind Leute von hier, die sich um unsere Kinder bemühen! Sie suchten das Gespräch mit Maiah und Solomon. Wollt ihr nicht unsere städtische Grundschule übernehmen? Wir haben keine Mittel mehr. Die zwei Studenten, gerade mal um die 20 Jahre, brauchten erstmal Zeit um das angemessen zu verarbeiten.

na für was hat das erste Geld gereicht?

Hintergrund war folgender. Die Schule wurde von der Dorfgemeinschaft gebaut und die Schüler sollten auch von dieser versorgt werden (Trinken – Kleidung – Schulmaterial). Die Lehrer werden vom Staat bezahlt. Doch immer wieder erhielten die Lehrer kein Geld und so stellten sie ihre Arbeit für Wochen oder Monate ein. Kein Unterricht bedeutet keine Kinder und somit keine Schule. Keine Schule bedeutet keine Bildung und keine Perspektive. Das passierte immer wieder und in solcher einer Phase haben Maiah und Solomon mit ihren Aktivitäten und Hilfe begonnen. Und nun diese weitreichende Frage und Entscheidung!

Die Schule die sie nutzen dürfen – ob übernehmen, ist noch unklar – wenn nicht, wollen sie woanders eine bauen.

Bisher haben die beiden mit weiteren Freunden, die Lehrer werden wollen, immer mal wieder Unterricht gestaltet – für eine Schule sind Lehrer unabdingbar. Was kostet denn so ein Lehrer, war unsere Frage? 200 Leones (10 Euro)! Am Tag oder in der Woche? Im Monat, kam die Antwort! Es fällt uns schwer das zu glauben. Natürlich wissen wir, dass die Gehälter in den Provinzen deutlich geringer sind als in den Städten oder Freetown und dass etliche Provinzpastoren gar kein Geld von ihren Gemeinden erhalten – weil diese das nicht können. Doch der Staat, dem Bildung wichtig ist, schafft es nicht, Lehrer zu bezahlen. Wieder nehmen wir wahr, wie wenig in der Hauptstadt die Menschen in den Provinzen zählen. Sie haben keine Lobby, keine Bedeutung.

Maiah und Solomon mit Freunden beim Unterrichten

Wollt ihr die Schule übernehmen? Ja dazu sehen wir uns geführt und werden das tun! So haben sie einen Verein gegründet, um Spendengelder sammeln zu können. In diesem Prozess der Vereinsgründung und Dokumentation hat Christina viel Zeit investiert und geholfen.

Kein Naturkundemuseum – real Life in den Provinzen

Nun geht es darum, die Schule am Laufen zu halten bzw. wieder zum Laufen zu bekommen. Ca. 200 Grundschüler im Alter zwischen 6 – 13 Jahren gehören dazu. Was man da eben so braucht – Schulbücher und Material – Schulkleidung – Wasser – Lehrer und so manches mehr. Sie erstellten Konzepte – Bedarfslisten und beten nun, dass Gott sich dem guten Werk auch weiter zur Seite stellt.

Das Schulgebäude dürfen sie nutzen und ggf. auch einmal komplett übernehmen. Ein eigenes Schulgebäude zu haben, macht am meisten Sinn – unabhängig von den wetterwendischen staatlichen oder dörflichen Ambitionen.

Ehepaar Simone und Bernd Dengel im Einsatz

In unserem Heimataufenthalt sind wir mit vielen tollen Menschen ins Gespräch gekommen. Menschen, die sich für andere einsetzen und ihren Beitrag zu einer besseren Welt leisten. An einer Stelle wurden wir von einem Ehepaar angesprochen, die selbst einen Verein gegründet haben und gerne mehr über Sierra Leone, die Menschen und ihre Bedürfnisse hören wollten – „helfende Hände“ für Sierra Leone. Sie waren konkret auf der Suche nach einem Verein vor Ort in Sierra Leone, der sich gemeinnützig engagiert. Die ersten Kontakte sind gelegt – nun schauen wir mal, was Gott daraus macht.

Leben macht zutiefst Sinn und ist erfüllend, wenn es sich im Einklang mit Gottes Willen bewegt.

eine fröhliche und dankbare Schar

Kurz danach waren wir zu einer Mitgliederversammlung eingeladen – wir beide können auf manche Vereinsgründung und Sitzung zurückblicken – diese hier war spannend. Alles ganz junge Männer, keiner von Ihnen hat so etwas schon mal gemacht, oder eine Vorstellung was zu tun ist. Sie fragen bei anderen nach, lassen sich beraten und gehen ihren Weg – weil Gott sie dazu berufen hat.

Als sie uns immer wieder fragten, was wir dazu denken, raten oder sagen würden, haben sie aufmerksam zugehört und manches mitgenommen.

Der größte Teil des Vorstandes – alle haben eine Aufgabe – Vorsitz – Stellvertreter – Finanzen – Öffentlichkeit – Mission .. – alles noch Studenten

Mittlerweile sind erste Gelder hier für AOOP angekommen. Die Begeisterung, Freude und Dankbarkeit war atemberaubend. Am Wochenende wollten sie in die Provinzen fahren, um die ersten Bedarfsmittel für Schule und Kinder hinzubringen – davor natürlich auf den Märkten einkaufen – (Schuhe – Hefte – Bücher – Stifte und anderes..

Am Freitag Abend klingelte das Telefon von Christina, sie solle ganz schnell zum T.E.C.T. Tor kommen, sagte Maiah vor Aufregung.

Dort angekommen durfte sie die Säcke und Taschen voll der Dinge begutachten, die nun zum Dorf in die Provinzen gebracht werden. Die Freude und Dankbarkeit in den Gesichtern machte froh.

Am T.E.C.T. Gate – vier Säcke insgesamt

Ein paar Tage später rief Maiha an, er ist wieder in Jui zurück und möchte vorbeikommen, er hat ein Geschenk für uns zum übergeben.

So stand Maiah dann am Samstag nachmittag bei uns im Haus, mit einem Hahn im Arm …. – für Euch …. Auweia was nun??

Maiah berichtete, als sie ankamen um die Sachen zu zeigen und an die Schule und Kinder zukommen zu lassen, die ganze Dorfgemeinschaft zusammen kam. Auch der Dorfälteste (Bürgermeister), der war so ergriffen, daß er vor Dank und Freude anfing zu weinen, weil er so etwas noch nie erlebt hat. Auch Maiah und Salomon hat das tief berührt.

Christina ist prädestiniert für Hühner! Als sie für das Netzwerk gegen Menschenhandel mit EBMI in Indien unterwegs war, wurde der deutschen Delegation auch ein Huhn geschenkt und reiste viele Kilometer im Auto mit zum nächsten Zielpunkt.

Nun hatten wir also einen Hahn – was nun – eine Hühnerzucht, ein neues Haustier – oder das nächste Mittagessen. Wir entschieden, Emmanuel – einen Theologie Abgänger anzurufen, der im übrigen immer noch nicht an seine Einsatzort gehen kann und mit seiner hochschwangeren Frau, in der Luft hängt – unbegreiflich – leider wahr.

Neben dem Hahn und ein bisserl Geld zog dann auch er dankbar und berührt von dannen – Hoffnung – Gott hat sie nicht vergessen.

3 Antworten zu „AOOP (African Orphan Organisation Program)”.

  1. Guten Morgen Birgit,
    vielen Dank für deine lieben Gedanken und Unterstützung. Es berührt auch uns immer wieder, in welcher Welt wir leben, die Not, das Elend, die Armut wahrzunehmen. Aber eben auch wie sie damit umgehen, wie sie Hoffnung haben, auf Gott vertrauen und in selbst den schwierigsten Lagen, sich noch für andere einsetzen und gebrauchen lassen – das bewegt.

    Also zu deiner Frage, ja man Geld von D nach Sierra Leone überweisen und es kommt auch an – manchmal dauert es allerdings länger als wir das gewohnt sind – warum das so ist …. keine Ahnung.

    Ihr könnt Geld auf unser Konto in Sierra Leone senden und wir geben es dann bar entsprechend weiter.
    Bankverbindung: Döhring Christina & Ralf Döhring
    Account no:0012836681101
    BBAN:002001283668110136
    SWIFT: RCBKSLFR
    BANK: ROKEL COMMERCIAL BANK SL LTD
    25/27 SIAKA STEVEN STREET , FREETOWN.

    Oder direkt auf das Konto von AOOP, das sie dafür eingerichtet haben:
    Africa Orphan Organisation Program (AOOP)
    Sierra Leone Commercial Bank (SLCB limited in Sierra Leone
    BBAN 003016139944112120

    Solltest Du mehr Informationen benötigen, frage gerne nach!

    Nur zu Deiner Info: Wir begleiten gerade drei Schulprojekte – AOOP ist eines davon – alle drei sind in den Provinzen, die von Studenten mit Familien und Freunden unterstützt und gefördert werden – was die alle erleben – auch welche Angriffe und Schwierigkeiten, ist mit unter kaum zu ertragen – aber durch Gebet und Vertrauen handelt Gott – wir bewundern diese Menschen sehr!
    Sodele – sorry wurde etwas länger – Gott befohlen
    Ralf

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    1. Hallo Birgit,
      vielen Dank für deine Rückmeldung und Wunsch die Menschen hier vor Ort zu unterstützen. Ich weiß allerdings nicht so genau warum du unsere Adresse für eine Überweisung benötigst. Es sei den ihr wollt eine Überweisung auf unser Sierra Leonisches Konto vornehmen – ist das richtig?
      Dann wäre dies die Bankverbindung mit Adresse:
      Bankverbindung: Döhring Christina & Ralf Döhring
      Account no:0012836681101
      BBAN:002001283668110136
      SWIFT: RCBKSLFR
      BANK: ROKEL COMMERCIAL BANK SL LTD
      25/27 SIAKA STEVEN STREET , FREETOWN.

      unsere Adresse: Hanga Road – Jui

      Hilft dir das, ansonsten frage gerne noch mal bei mir nach.

      Liebe Grüße und Gott befohlen
      Ralf

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      1. Guten Morgen Birgit,
        das ist ja interessant – kenne ich so noch gar nicht – nur eben bei Auslandsüberweisungen – interessant. Ja wir haben eine deutsche Bankverbindung und überweisen von dort dann auf unser Konto in Sierra Leone – also gerne auf´s dt. Konto:
        Döhring
        Spar- und Kreditbank Bad Homburg
        IBAN DE28 5009 2100 0000 7979 01

        Unsere dt. Adresse lautet: Im Feldchen 16, 53757 Sankt Augustin
        Liebe Grüße und Gott befohlen
        Ralf

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