The Countess of Huntingdon‘s Connexion

Das T.E.C.T. wird von vier Kirchenbünden getragen und verantwortet – Wesleyan – Baptisten – Brüder  und „The Countess of Huntingdon‘s Connexion“. Letzterer ist ein sehr kleiner Bund mit einigen wenigen Kirchengemeinden hier in Sierra Leone.

Es handelt sich um eine kleine Gruppe von evangelikalen Kirchengemeinden, die um 1783 von Selina Hastings, der Countess of Huntington, als Ergebnis eines geistlichen Erneuerungsprozesses gegründet worden waren. Eng waren sie in dieser Zeit mit den Calvinistischen Methodisten von George Whitefield verknüpft.

Diese Kirchen finden sich fast ausschließlich in England, Wales und Sierra Leone.

Reverend Jamestina A. Sankoh

Eine der Kolleginnen von Christina ist Reverend Jamestina A. Sankoh, die am T.E.C.T. unterrichtet und parallel als Pastorin der St. John‘s Church in Goderich – Freetown angestellt ist.

Dort ist sie nun schon seit 10 Jahren und dieser Anlass soll gefeiert werden. Für den Kirchenbund ist eine solche „lange“ Zeit in ein und derselben Kirchengemeinde unüblich. Die PastorInnen werden normalerweise alle 3-5 Jahre vom zuständigen Bischof versetzt.

Wir bekommen wöchentlich solche Umschläge um diese mit einem Geldbetrag zu füllen und die Gemeinden für was auch immer zu unterstützen – Musik – Evangelisation – Gruppen usw.. Wir haben uns entschieden, das generell nicht zu tun. Doch ein zehnjähriges Dienstjubiläum kommt wohl nicht so häufig vor – also hier eine Ausnahme gemacht.
Das Programm ließ auf einen längeren Zeitraum schließen

Dass es bei Rev. Jamestina anders gelaufen ist, hat seine Gründe. Vor 10 Jahren wurde sie in diese Gemeinde geschickt, die viele Probleme hatte, weshalb etliche Gemeindeglieder über die Zeit die Gemeinde verlassen hatten. Sie sollte dort nun einen Wendepunkt einleiten und für Sicherheit der geistlichen Versorgung und des Gemeindelebens sorgen – dem Trend entgegenwirken.

Wenn man so will, keine leichte Aufgabe – eine Revitalisierung.

Ihr erster Sonntag in dieser Gemeinde steht Rev. Jamestina noch lebendig in Erinnerung. Es kamen ganze 11 Gemeindebesucher. Spätestens da war ihr klar – es wird eine Herausforderung.

Es gab viele musikalische Beiträge. Unter anderem sollte die Pastorin zu einem Lied tanzen und wurde dabei mit Geld beworfen – auch das ist hier üblich.

Gott hat sie in den vergangen Jahren gebraucht, um eine Erneuerung hervorzubringen. Die Gemeinde ist über die Zeit wieder gewachsen (zurzeit durchschnittlich 110 Gottesdienstbesucher wöchentlich) – Menschen kamen hinzu – das Umfeld stabilisierte sich und als nach ein paar Jahren der Bischof einen Wechsel anvisierte, trat die Gemeindeleitung an ihn heran und bat darum, das nicht zu tun, sondern Rev. Jamestina als Pastorin der Gemeinde zu belassen. Dem wurde stattgegeben.

Der Kirchenbischof bei der Predigt

Nun also war ein Grund des Dankes und Feierns: 10 Jahre Pastorin der Gemeinde! Das wurde ausführlich getan. Da Ralf krank war, durfte Christina allein daran teilnehmen  – nahm allerdings noch zwei weitere Kolleginnen mit.

Der Gottesdienst war auf 10 Uhr angesetzt und während die deutsche Vertretung um kurz vor 10 Uhr anwesend war, fing der Gottesdienst natürlich erst mit etwas Verspätung an. Im Verlauf des Gottesdienstes plätscherten nach und nach immer mehr Besucher und Gäste ein, so dass es am Ende sehr voll und eng war.

Der Gottesdienstraum erinnerte uns sehr an walisische Kirchen. Der Stil war sehr konservativ und liturgisch, so wie man es aus der katholischen oder anglikanischen Kirche kennt.

Man spürte an jedem Beitrag und Wort die hohe Achtung und den Respekt vor der Arbeit, Leistung und Person von Rev. Jamestina. Toll, solche KollegInnen zu haben und auch zu sehen und zu hören, wie Gott solchen Revitalisierungsprozessen Gelingen schenkt.

Reverend Jamestina beim Anschneiden der Torte

Zum Abschluss erhielt jeder ein CarePaket – also etwas zu Essen und ein Getränk. Dann ging es wieder auf den Weg zum T.E.C.T. – ach ja – natürlich gab es im Gottesdienst auch reichlich Gelegenheiten, um dem Dank, der Freude und Anerkennung in finanzieller Art und Weise zum Ausdruck zu bringen.

Gegen 16 Uhr war Christina wieder im Schoße der Familie und ein intensiver und frohmachender Tag ging seinem Ende entgegen.