Die Wege der Post …

Vor unserer Ausreise nach Sierra Leone mussten wir uns über viele Dinge Gedanken machen. Eines davon war: Wohin mit der Post, die ja evtl. noch für uns kommen würde?

Nach Sierra Leone schicken ist unmöglich – jedenfalls was Briefe angeht. Das meiste kann uns via Email geschickt werden – aber vieles, was mit Behörden etc. zu tun hat, ist da schon schwieriger.

So hatten wir die glorreiche Idee, einen Postnachsendeantrag zu stellen. Wir gaben der Post den Auftrag, alles nicht mehr nach Sankt Augustin, sondern zu Ralfs Bruder nach München zu schicken. Dieser hat sofort eingewilligt und Ralf hat dann im Internet ein Formular gefunden, ausgefüllt und knappe 50 Euro dafür bezahlt. Ja, ja, es war ein Drittanbieter der Post und dadurch teurer …

Als wir dann in den ersten Wochen in Sierra Leone von den Nachbarn erfuhren, dass weiterhin unsere Post in Sankt Augustin ankam, war klar: Der Nachsendeantrag hat nicht geklappt – na super!

Also haben wir nun von Sierra Leone aus mit der Post per Email und Telefon versucht, das Problem zu klären. Wahrscheinlich hat Ralf auf dem Antrag etwas nicht so geschrieben oder angekreuzt wie notwendig. In jedem Fall konnte dieser Antrag nach längerem hin und her nicht korrigiert bzw. berichtigt werden – so die Post.

Also kam die Döhringsche Post nach wie vor in Sankt Augustin an und nicht in München.

Schön wärs ….

So hat nun Bruder Jörg die Sache in die Hand genommen und einen neuen Antrag direkt bei der Post gestellt – der auch deutlich kostengünstiger war. Seitdem kommt unsere Post in München an. Es hat geklappt – super! Man sollte lieber gleich die Begabten ins Boot holen und sich austoben lassen …

Der Nachsendeantrag läuft auf ein Jahr und endet dann automatisch. Das bedeutet, ab dann läuft alles wieder wie vorher.

Durch die Wahlen sind wir aber schon etwas früher und länger in Deutschland – was schön ist – also was machen wir mit der Post – dem Nachsendeantrag?

Einer unserer ersten Gänge führte uns nach Düsseldorf in die Tropenklinik – ein Muss für alle, die länger in den Tropen waren! Man will ja nicht mehr mitgenommen haben als gewollt. Nach den Untersuchungen sollten wir ein paar Tage später die Untersuchungsergebnisse erhalten …. richtig, auf dem Postweg.

Blutabnahme – wer mag das schon

Als Christina beim Einkaufen war und endlich mal wieder ihre EC-Karte beim Bezahlen nutzen wollte, wurde das verweigert. Die PIN stimmte angeblich nicht. Dabei hatte sie die Karte in SL nicht dabei und über 10 Monate weder benutzt noch etwas verändert. Sie hat diese PIN seit mehr als 20 Jahren und auch an einem geheimen Ort notiert. Sie ist sich sicher, dass sie stimmte. Und nein, sie hat die PIN NICHT FALSCH eingegeben! In jedem Falle, die Karte funktionierte nicht mehr. Also Bank anrufen und sich eine neue PIN zuschicken lassen – ups, mit der Post.

Also hat Bruder Jörg in unserem Auftrag den von ihm gestellten Nachsendeauftrag storniert – nach telefonischem Gespräch musste er das online tun. Dauert drei Tage, dann ist das eingespeist.

Danke Jörg und Susi

Doch eine Woche später kam nach wie vor die Post in München und nicht in Sankt Augustin an. Also wieder anrufen und klären. Dabei wurde dann mitgeteilt: es gebe da noch einen weiterer Postnachsendeauftrag und dieser existiert und verhindert, dass die Post in Sankt Augustin ankommt. Doch diesen Auftrag kann Bruder Jörg nicht stornieren – dazu braucht man die Auftragsnummer und Ralf muss das machen – es war sein Auftrag!?

Wie jetzt, der Auftrag, der anfangs über Wochen nicht funktioniert hatte und nicht verändert werden konnte, der arbeitet nun doch??? Na super! Woran uns nur dieser Zustand erinnert …..??

Beim Gespräch am Telefon dann, wurde uns mitgeteilt, dass auch dieser Auftrag nur online mit Auftragsnummer storniert werden kann. Jetzt wollte Ralf auf Nummer sicher gehen und stornierte den Auftrag mit der entsprechenden Auftragsnummer in allen Variationen, die man sich auch nur entfernt vorstellen kann  – Ralf Döhring – Christina Döhring – Familie Döhring – Ralf, Christina, Nathanael Döhring ….. es sollte klappen.

Nein, es klappte immer noch nicht – die Post ging weiter nach München. Ralf rief nun erneut bei der Post an, teilte das Problem mit und bat um Stornierung des nach wie vor bestehenden Nachsendeauftrages.

„Das müssen sie online mit der entsprechenden Auftragsnummer tun!“ Ja das habe ich gemacht, funktioniert aber nicht!

Auch das wurde bei uns mal wieder Zeit. Als die Friseurin an Ralf´s Haare ging, fragte sie vorsichtig wer das vorher geschnitten hat. Ralf hatte sich einen Haarschneider aus D nach SL mitgenommen und war selbst an sich tätig. Die Dame war glücklich, weil nun niemand aus der Zunft verklagt werden müsste …..

„Ich sehe, hier waren zwei Postnachsendeaufträge gestellt und nur der eine ist storniert!“ Ja das weiß ich und ich möchte jetzt den anderen auch stornieren!

„Das müssen sie online mit der entsprechenden Auftragsnummer tun – ich kann ihnen hier nicht helfen!“ Ich habe das bereits getan und es hat nicht funktioniert. Sie können an ihrem Platz doch beide Aufträge sehen und ich möchte sie nun bitten, umgehend beide Aufträge zu stornieren!

Ralf war die Ruhe selbst, versteht sich. Und siehe da – nach einigem hin und her – es war doch möglich, alle Postnachsendeaufträge waren zwei Tage später storniert und die Post von Familie Döhring kommt wieder in Sankt Augustin an. Auch die bereits zum dritten Mal geschickte PIN – die ja nicht nachgesendet werden darf und dann immer wieder an die Bank retour geht.

Jetzt klappt das auch wieder mit der EC-Karte von Christina, ob das aber gut ist …

Vor unserer Ausreise werden wir nun gleich Bruder Jörg bitten, das für uns zu beantragen. Wie war das noch: Hätten Sie gleich jemand gefragt, der sich damit auskennt!?! Danke, Jörg, für Deine Geduld und Hilfe.

Das gute in die Jahre gekommene Stück vom T.E.C.T.

Kurz vor unserer Ausreise zum Heimataufenthalt nach Deutschland erhielt Christina vom Rektor des T.E.C.T. den Auftrag, bei der Rückreise doch einen Rasenmäher für das T.E.C.T. mitzubringen …. Die aus USA und Deutschland sind einfach besser und langlebiger als alles, was man vor Ort bekommt.

Auf unsere Frage, wieviel der denn kosten darf, erhielten wir die Antwort: „Der Herr wird schon dafür Sorge tragen!“

Wir haben so den Verdacht, dass am Ende der Herr sich für uns entschieden hat, die dafür finanziell Sorge tragen.

Wie dem auch sei – sind wir gerade dabei herauszufinden, was für ein Rasenmäher für ein Gelände wie das T.E.C.T. notwendig und sinnvoll ist, was dieser kostet und …. wie dieser den Weg nach Sierra Leone ans T.E.C.T. findet.

Ist das eine finanzierbare Transportmöglichkeit?

Es ist schon spannend über viele Dinge nachzudenken, sich zu informieren und damit zu beschäftigen, mit denen wir noch nie etwas zu tun hatten. In diesem Fall – wie ist das mit Verschiffung oder Flugcargo oder doch Post …. nun wir werden sehen, was der Herr für Wege auftut.

Also mal sehen, ob das T.E.C.T. einen neuen Rasenmäher begrüßen darf ….