Wenn wir abends unsere Runde über das T.E.C.T. Gelände machen, können wir stets die Baufortschritte bewundern. Es ist schon spannend, wie sich alles entwickelt und immer mehr Gestalt annimmt.

Bei den beiden Doppeltoiletten kam erst der Aushub von 15 Fuß (mehr als 4m tief) – dann das Mauern – die Bodenplatte – die Häuschen – Innenausstattung und schließlich das Dach zu sehen. Nun sind zwei der insgesamt drei geplanten Plumpsklos fertig und an die umstehenden Bewohner zur Nutzung übergeben worden. Eine große Erleichterung, als nun die dringend benötigten Fazilitäten fertig waren. Für das dritte Doppelhäuschen muss erst noch Geld zusammenkommen.

Der große „Bolzplatz“ auf dem T.E.C.T. Gelände wird von der gesamten örtlichen Gemeinschaft/Nachbarschaft benutzt – da ist immer irgendein Fußballspiel am Laufen, sowohl unter der Woche als auch am Wochenende meist schon ab 8 Uhr – Kinder – Jugendliche – Erwachsene. Ob Verein oder Freizeitsport, alles trifft man dort. Selbst Schulen nutzen den Platz, um dort ihre Veranstaltungen stattfinden zu lassen.

So gab es am vergangenen Samstag ein Sportfest der örtlichen Grundschule. Um 9 Uhr begann der Aufbau und um 12 Uhr sollte die Veranstaltung starten – bis abends um 20 Uhr. Es wurden Bahnen für das Laufen gezogen und das Wichtigste: die Lautsprecheranlage aufgebaut. So haben auch wir den Start und die Veranstaltung dann gut von unserem Haus hören können. Als wir unsere Abendrunde diesmal etwas früher starteten, haben wir uns das Ganze auch angeschaut.

An jeder Ecke des großen Platzes war ein Pavillon aufgebaut, bei dem sich eine Klassenstufe versammelt hat. Manche Eltern (Mütter) waren auch dabei.
In der gesamten Zeit, die wir uns dort aufhielten, haben wir keinen offiziellen Wettkampf erlebt. Sicher war immer laut der Kommentator oder Musik zu hören – aber passiert ist sonst nichts. Also es gibt wohl viel Leerlauf. Die Kinder nutzen die Zeit und beschäftigen sich selbst mit Laufen – Spielen und anderen Dingen. Die Erwachsenen unterhalten sich. Ein wenig haben wir mit Bekannten vom Campus gesprochen, die direkt am Bolzplatz wohnen.

Im weiteren Verlauf können wir auch immer die stetig wachsende Sicherheitsmauer wahrnehmen. Mittlerweile steht diese fast komplett und trennt den Sportplatz von der Straße ab. Jetzt muss „nur“ noch die Seite bis zum Fluss gemauert werden, damit auch von dort niemand unbefugt auf das Gelände kommen kann. Im Frühjahr hatte sich das samt Diebstählen gehäuft. Von daher ist es gut und wichtig, dieses Teilstück auch noch zu schließen. Und zu guter Letzt müssen noch Tore eingesetzt werden. Aber das wird ebenfalls noch dauern, bis genug Geld da ist.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell und unter welchen Umständen Toiletten und Mauer gezogen wurden: mit Schaufeln – Hacken – Muskelkraft, immer in der prallen Sonne, großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit.

Ungewöhnlich früh oder viel zu früh, so sagen fast alle, hat Anfang Mai die Regenzeit begonnen und das soll nichts Gutes für diese Regensaison bedeuten …. Erst vereinzelt in größeren Abständen kamen Schauer, doch sie nehmen stetig zu. Das Ganze wird begleitet von heftigem Gewitter und Sturm – Blitzen – Donner – Regengüssen.
Im Vorfeld kann man die Wolkenbildung auf der Hügelkette sehen – es wird dunkler – die Luft steht still – wird unsäglich schwül – Atmosphäre lädt sich auf – der Körper läuft aus …. Dann kommt das Donnern und Blitzen und irgendwann brechen die Wassermassen auf das Land runter. Teilweise so gewaltig, dass sich richtige Ströme ihren Weg die Hänge nach unten bahnen und vieles mit sich reißen – Sträucher – Lehm – Dreck – alles wird mitgerissen. Wenn es zum Höhepunkt der Regenzeit tagelang geregnet hat, werden auch Häuser und Straßen unterhöhlt und mitgenommen. Man kann nur hoffen und beten, dass kein Mensch dabei ums Leben kommt – was leider immer wieder vorkommt.

Gerade sind wieder einige Bäume und große Äste auf dem T.E.C.T. Gelände durch die Gewitter und v.a. Regengüsse gefallen – auch auf Häuser und Leitungen. Nun haben auf dem T.E.C.T. manche Häuser keinen Strom – wir gehören auch dazu – mal sehen, wie lange das diesmal dauert?
Wenn die Wassermassen die Hänge runterstürzen, sammelt sich Dreck und Lehm auf den Straßen, blockiert und macht diese schwer befahrbar. Sobald es trocknet, wird er fest wie Beton. Eine Straßenmeisterei gibt es nicht, jeder Kommune bleibt das selbst überlassen. Das funktioniert … nicht wirklich. So sieht man an manchen extremen Stellen eine Gruppe von Menschen – zwei arbeiten mit Spitzhacke und Schaufel, der Rest hält die Autofahrer an und bittet oder fordert Geld – alles eine Privatinitiative. Schließlich tun sie das ohne Auftrag und bekommen nichts dafür bezahlt. Tatsächlich ist das eine Knochenarbeit. Doch wenn man viermal am Tag dort vorbeikommt und es an mehreren Stellen auf der gesamten Route so geschieht, kann man nicht überall etwas geben.

Doch zurück zum Wetter. Im Moment ist zwar schön, dass Regen und Gewitter die Luft bewegen. Dadurch kommt das Gefühl auf, es ist kühler. Aber sobald das vorüber ist, wird es wieder völlig unangenehm – heiß – schwül – der Schweiß läuft im Sitzen.
So geht es immer wieder von vorne los. Das soll so bleiben, bis sich das Klima mehr und mehr an die Regenzeit gewöhnt hat und es dauerhaft regnet. Dann fallen generell die Temperaturen. Mal sehen, ob wir das noch in dieser Phase erleben.
Ohne Ventilator ist für uns kein Schlaf mehr möglich. So haben wir des Öfteren wenig Schlaf und wache Nächte – es ist anstrengend geworden. Dankbar sind wir für den Campusgenerator, der meist bei Dunkelheit von 7 -22.30 Uhr an ist. So kann unser Ventilator laufen, ohne dass wir unseren Generator laut laufen lassen und einer wach bleiben muss, um ihn wieder auszumachen.

Manch eine/r weist uns darauf hin, dass es in Deutschland kühl ist und wir frieren werden …. – wir freuen uns darauf! Wie schön kann das sein, wenn man nach über zwei Monaten mal nicht den ganzen Tag mit nassen Klamotten rumläuft, weil der Schweiß überall hervorbricht?! Lass Dich überraschen – wir werden es erleben!
